Kurzbeschreibung

Bei der Demonstration gegen den Schah-Besuch in West-Berlin am Abend des 2. Juni 1967 wurden von der Polizei auch Kriminalbeamte in Zivil eingesetzt, um Anführer/innen des Protestes zu verhaften. Im Verlauf der Straßenschlacht fiel ein Schuss aus der Waffe des westdeutschen Kriminalpolizisten Karl-Heinz Kurras und traf den 26-jährigen Germanistikstudenten Benno Ohnesorg in den Kopf. Die zufällig anwesende Studentin Friederike Hausmann bemühte sich vergeblich, dem tödlich getroffenen Ohnesorg zu helfen. Vor Gericht wurde der Todesschütze Kurras am 21. November 1967 freigesprochen. Nach Ohnesorgs Tod weiteten sich die Studentenbewegung und außerparlamentarische Opposition aus und radikalisierten sich. Rückblickend sagte Friederike Haumann, die damalige Befürchtung der Studierenden war: „Wir blicken einem beginnenden Faschismus ins Gesicht.“ Im Mai 2009 entdeckten Mitarbeiter/innen der Birthler-Behörde, dass Kurras überzeugter Sozialist war und zum Zeitpunkt seines tödlichen Schusses im Dienst der Stasi stand. Obwohl es keinerlei Beweismaterial dafür gibt, dass Kurras auf Anweisung der Stasi handelte, löste die Entdeckung eine intensive öffentliche Diskussion aus und bewegte viele zu einem neuen Blick auf das Ereignis, welches die linke Protestbewegung in Westdeutschland erweckt hatte.

Benno Ohnesorgs Tod (2. Juni 1967)

  • Bernard Larsson

Quelle

Quelle: Vergebliche Bemühungen von der Studentin Frederike Hausmann um den von einer Polizeikugel von hinten getroffenen Studenten Benno Ohnesorg, Krumme Straße in Berlin-Charlottenburg, 2. Juni 1967. Motiv 1 von 9. Foto: Bernard Larsson.
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