Kurzbeschreibung

1983 hielt der konservative Philosoph Hermann Lübbe (geb. 1926) eine umstrittene Rede zum 50. Jahrestag der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933. Er kritisierte die weit verbreitete Annahme, die nationalsozialistische Vergangenheit sei in der Anfangszeit der Bundesrepublik Deutschland verdrängt worden. Zudem verteidigte er die zögerliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in den 1950er und 60er Jahren als notwendigen Schritt zum Wiederaufbau des Landes. Der verstorbene Historiker Axel Schildt interpretierte die Kontroverse um Lübbes Rede als Beginn einer neuen Phase der deutschen Vergangenheitsbewältigung, die durch eine differenziertere Erinnerungskultur gekennzeichnet ist, die sich in den 1980er Jahren entwickelt hat. 

Der Philosoph Hermann Lübbe (2008)

Quelle

Quelle: Der Philosoph Hermann Lübbe, geboren am 31. Dezember 1926 in Aurich, in seinem Haus in Havixbeck bei Münster am 30. Dezember 2008. Foto: Markus C. Hurek. Picture Alliance, Media-Nr. 13727315.

© picture-alliance/ dpa / Markus C. Hurek

Der Philosoph Hermann Lübbe (2008), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/zwei-deutsche-staaten-1961-1989/ghdi:image-5072> [06.11.2024].