Kurzbeschreibung
Im Jahr 1793 heiratet Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz
(1776-1810) den preußischen Kronprinzen und zukünftigen König Friedrich
Wilhelm III. (reg. 1797-1840). Nach der verheerenden Niederlage Preußens
gegen Napoleon in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt 1806 flohen
sie und ihre Familie nach Ostpreußen. Von dort aus appellierte sie
persönlich an den französischen Kaiser in dem Bestreben, die
Auswirkungen der preußischen Niederlage abzumildern. Napoleons
Briefwechsel mit seiner Gemahlin Josephine legt nahe, dass er die
preußische Königin durchaus charmant fand, ihre Bemühungen ihn jedoch
ungerührt ließen.
Der Frieden von Tilsit (1807) legte letztlich Verluste im Umfang von
nahezu der Hälfte des preußischen Staatsgebietes fest (darunter
Territorien, die in den letzten beiden Teilungen Polens einverleibt
worden waren). Luises patriotische Bemühungen und ihr unprätentiöser
Charme brachten ihr eine sprunghaft ansteigende Beliebtheit ein. Sie war
die erste weibliche Angehörige der deutschen Herrscherklasse, die
Gegenstand nationaler Begeisterung wurde, wenn auch der monarchistischen
Art. Dieses Gemälde zeigt Luise und Friedrich Wilhelm III. im Park des
Schlosses Charlottenburg in Berlin. Luise trägt ein Kleid im Empirestil;
die zwanglose Pose deutet auf häuslichen Frieden hin.