Kurzbeschreibung
Sophie Charlotte (1668-1705), die Tochter Herzog Ernst Augusts von
Braunschweig-Lüneburg, war die zweite Frau des brandenburgischen
Kurfürsten Friedrich III. (der schließlich als König Friedrich I. von
Preußen regieren sollte). Im Gegensatz zu seinem Vater Friedrich Wilhelm
(„der Große Kurfürst“) gab Friedrich großzügig Geld für barocken Prunk
und Staffage aus. Sophie Charlotte, die „Philosophenkönigin“ war
erheblich dafür verantwortlich, die calvinistische Disziplin ihres
Schwiegervaters abzuschwächen. Unter ihrem Einfluss verwandelte sich der
brandenburgische Hof in einen Ort der Freigiebigkeit und des
Luxuslebens. Das Mäzenatentum des Paares stimulierte erfreulicherweise
sowohl die Künste als auch die Wissenschaften. So gründete Sophie
Charlotte gemeinsam mit dem Philosophen und Mathematiker Gottfried
Wilhelm Leibniz (1646-1716) die Berliner Gesellschaft der Wissenschaften
(1700), den Vorläufer der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Sie
gab außerdem den Bau des Palastes in Auftrag, der heute ihren Namen
trägt, Schloss Charlottenburg in Berlin.