Kurzbeschreibung

Die vielschichtige und oft widersprüchliche Persönlichkeit Friedrichs II. von Preußen hat Generationen von Geschichtsforschenden beschäftigt. Zugleich Herrscher, General und Philosoph, war Friedrich sowohl ein machthungriger, rücksichtsloser Politiker als auch ein aufgeklärter Ästhet. Die Musik war für Friedrich II., der die berühmte Staatsoper Unter den Linden erbauen ließ und eine Hofkapelle unterhielt, zu der auch C.P.E. Bach (einer der Söhne J.S. Bachs) gehörte, Leidenschaft und Repräsentationsmittel zugleich. Friedrich interessierte sich schon in jungen Jahren für Musik und lernte Flöte spielen, obwohl sein Vater ihm diese in seinen Augen „verweichlichende“ Beschäftigung verbieten wollte. Im Jahr 1741, ein Jahr nach seiner Besteigung des preußischen Throns, ernannte Friedrich II. den Flötenvirtuosen und Instrumentenbauer Johann Joachim Quantz zu seinem Lehrer und Hofkomponisten. Quantz, der den König bereits vor seiner Thronbesteigung im Flötenspiel unterrichtet hatte, lehrte ihn auch Komposition. Friedrich komponierte etwa 120 Solosonaten sowie mehrere Konzerte, Sinfonien und Arien. Einige dieser Werke wurden für die Gäste des Königs in seinem Potsdamer Schloss Sanssouci aufgeführt.
Die hier zu hörende Sonate für Flöte und Cembalo stammt aus dem Jahr 1747. Johann Sebastian Bach hatte seinen Sohn in jenem Jahr in Potsdam besucht, und es wird vermutet, dass diese Komposition durch Friedrichs Begegnung mit dem älteren Bach beeinflusst wurde.

Friedrich II. von Preußen, Sonate in C-Moll für Flöte und Cembalo (1747)

Quelle

Quelle: Frederick II of Prussia, Sonata in C minor for Flute and Harpsichord (1747). Aufgeführt von Jean-Pierre Rampal: flute; Robert Veyron-Lacroix: harpsichord (1954). Verfügbar im Internet Archive, Unlocked Recordings [urn:discogs:release:16710228], https://archive.org/details/lp_vol-iv-record-4-the-flute-at-the-courts-o_jean-pierre-rampal-robert-veyron-lacroix