Kurzbeschreibung

Der österreichische Komponist Joseph Haydn (1732-1809) gilt gemeinhin als „Vater der Sinfonie“, doch leistete er auch einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Kammermusik. Haydn war ein musikalisch begabtes Kind und begann im Alter von fünf Jahren mit der Ausbildung zum Chorsänger. Während er im Chor des Wiener Stephansdoms sang, lernte er gleichzeitig mehrere Instrumente zu spielen und befasste sich mit der Kompositionslehre. Nachdem er sich etwa zehn Jahre lang als freischaffender Musiker durchgeschlagen hatte, wurde Haydn 1761 die Stelle des stellvertretenden Musikdirektors am Hof der Familie Esterházy angeboten, wo er fünf Jahre später auch zum Musikdirektor aufstieg. Die Esterházys, eine sehr reiche und einflussreiche ungarische Adelsfamilie, schätzten und förderten Haydns Musik sehr und stellten ihm sogar ein eigenes Orchester zur Verfügung. Er verbrachte den größten Teil seiner Karriere, von 1761 bis 1790, in ihren Diensten.
Hier ist der erste Satz (Allegro) aus Haydns Symphonie Nr. 48 zu hören, komponiert um 1769. Im 19. Jahrhundert erhielt sie den Beinamen „Maria Theresia“, weil sie angeblich bei einem Besuch der Kaiserin auf Schloss Esterház aufgeführt wurde. Neuere Forschungen haben jedoch gezeigt, dass es sich höchstwahrscheinlich um Haydns spätere Symphonie Nr. 50 handelte, die bei dieser Gelegenheit aufgeführt wurde.

Joseph Haydn, Sinfonie Nr. 48 (ca. 1769)

Quelle

Quelle: Joseph Haydn, Symphony No. 48 – Allegro, 1772. Aufführung: English Chamber Orchestra conducted by Raymond Leppard, Philips Records, 1971. Verfügbar im Internet Archive , Unlocked Recordings [urn:discogs:release:5933451], https://archive.org/details/lp_symphonies-no-48-maria-theresa-and-no-70_joseph-haydn-raymond-leppard-english-chamb