Kurzbeschreibung
Dieser Schnitt besteht aus einer Folge von Szenen, die mit der
Hinrichtung des „Schinderhannes“ enden. Zuerst wird Schinderhannes als
Räuber mit einsatzbereitem Gewehr und Schwert (links, A) gezeigt. Danach
ist er auf dem Schafott mit Guillotine zu sehen, wie er einem Priester
beim Spenden der Sterbesakramente zuhört (Mitte, B). Schließlich wird
sein abgetrenntes Haupt der Zuschauermenge zur Schau gestellt (rechts,
C, D). Er wurde durch eine Guillotine hingerichtet, ein Gerät, das zum
Symbol der Französischen Revolution geworden war, damals jedoch in den
deutschen Territorien noch nicht bekannt war. Wie dieser Stich zeigt,
waren öffentliche Hinrichtungen theatralische Ereignisse. Die politisch
Verantwortlichen ließen Hinrichtungen ausführen, waren aber weder die
einzigen noch die maßgeblichen Determinanten ihrer Bedeutung. Es war
eher die einfache Bevölkerung, die diese Ereignisse mit Volksmystik
erfüllte und ihnen durch Interpretation Bedeutung verlieh.