Kurzbeschreibung
Ab dem 6./7. April 1945 trieb die SS etwa 28.000 Häftlinge vom
Konzentrationslager Buchenwald auf Todesmärsche, bei denen Schätzungen
zufolge 12-15.000 Menschen ums Leben kamen. Als am 11. April die
SS-Wachen das Lager angesichts der nahenden US-Streitkräfte verließen,
übernahmen bewaffnete Mitglieder des Häftlingswiderstandes die Kontrolle
über das Lager. Am selben Tag erreichten Einheiten der 3. US-Armee unter
Lieutenant General George S. Patton das Lager, wo sie noch 21.000
ausgehungerte, entkräftete Überlebende antrafen, davon 1.000 Kinder und
Jugendliche. Unter dem Eindruck seines Besuches im Lager befahl Patton
als eine Art Umerziehungsmaßnahme, dass 1.000 Bürger aus dem acht
Kilometer entfernten Weimar das Lager besichtigen mussten, um die
dortigen Greuel selber zu Gesicht zu bekommen. Bei einem Gedenkappell
für die Toten am 19. April 1945 leisteten die überlebenden Häftlinge den
„Schwur von Buchenwald“, bei dem sie gelobten: „Wir stellen den Kampf
erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker
steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere
Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist
unser Ziel.“
Nach der Übergabe des Lagers an die sowjetischen Militärbehörden
richteten diese das „Speziallager Nr. 2“ ein, in dem zwischen August
1945 und Februar 1950 (nach sowjetischen Angaben) insgesamt über 28.400
Menschen (Repräsentanten von NS-Staat und -Partei, HJ-Mitglieder,
Angehörige von Wehrmacht, Waffen-SS und Polizei sowie auch willkürlich
Verhaftete) interniert wurden, von denen ca. 7.100 starben. In der DDR
wurde Buchenwald 1958 als erste antifaschistische „Nationale Mahn- und
Gedenkstätte“ eingeweiht.