Kurzbeschreibung
Nach Hitlers Amtsantritt hatten SA- und NSDAP-Anhänger die schnelle
und rücksichtslose „Lösung der Judenfrage“ in die eigene Hand genommen.
In willkürlichen Eigenaktionen hatten sie Juden verprügelt, verhaftet
und ermordet, sowie deren Geschäfte, Häuser und Synagogen beschädigt
oder zerstört. Nach den Reichstagswahlen am 5. März 1933 eskalierte
diese Welle der Gewalt dermaßen, dass Hitler sich gezwungen sah, solche
spontanen Ausschreitungen ausdrücklich zu verbieten, da sie der
deutschen Wirtschaft und dem Ansehen seiner Regierung schadeten. Der
„Judenboykott“ am 1. April 1933 sollte ungeduldige NS- und SA-Anhänger
beschwichtigen. Gleichzeitig signalisierte Hitler damit, dass
antisemitische Aktionen zentral organisiert und gelenkt werden sollten.
Es war der erste Schritt zur legalisierten staatlichen Judenverfolgung
im Dritten Reich.