Quelle
Quelle: Plakat, ca. 1936. Grafiker: Jupp Wiertz. Deutsches Historisches Museum, Berlin, Inventarnr. P 57/1547.
In den Anfangsjahren der NS-Diktatur war die Werbung für den Fremdenreiseverkehr eine der Strategien des Regimes, um seine Legitimität und seine friedlichen Absichten zu demonstrieren. Im Juni 1933 gründete Hitler den Reichsausschuss für Fremdenverkehr. Plakate wie dieses, das von dem bekannten Werbegrafiker Jupp Wiertz für die Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr (RDV) entworfen wurde, sollten ausländische Besucher nach Deutschland locken. Die RDV unterhielt Büros in Städten in ganz Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien, um für Reisen nach Deutschland zu werben und Unterstützung bei der Reiseplanung anzubieten. Die Gestaltungselemente dieses Plakats lassen vermuten, dass es für die Werbung in Nord- und Südamerika verwendet wurde. Tatsächlich blühte die Tourismusindustrie während der NS-Zeit, da Menschen aus aller Welt Deutschland besuchten, insbesondere während der Olympischen Spiele 1936. Die technologischen Fortschritte im Reiseverkehr werden ebenfalls auf dem Plakat dargestellt: Deutschlands führende Reederei, der Norddeutsche Lloyd Bremen, verband Deutschland mit den Vereinigten Staaten und beförderte jedes Jahr Tausende von Reisenden. Ende der 1930er Jahre hatte die Deutsche Lufthansa, die nationale Fluggesellschaft Deutschlands, Flüge in ganz Europa, nach Nordamerika, Afrika, Südamerika und in den Nahen Osten eingerichtet. In den ersten Jahren der NS-Diktatur wurden nur 10,2 % der Übernachtungen in deutschen Hotels und Herbergen über die Organisation KdF von Deutschen gebucht, der Großteil der Übernachtungsgäste kam also aus dem Ausland.
Quelle: Plakat, ca. 1936. Grafiker: Jupp Wiertz. Deutsches Historisches Museum, Berlin, Inventarnr. P 57/1547.
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