Kurzbeschreibung

Die Geschwindigkeit, mit der die Juden nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 aus dem Alltagsleben verdrängt wurden, unterschied sich je nach Ort und Region. Städte mit starker Affinität zur NSDAP und deren Parteiorganisationen wie der SA (Sturmabteilung) und der Hitler-Jugend führten schon bald ausgrenzende Maßnahmen ein. Das hier abgebildete Schild, auf dem zu lesen ist „Juden sind in Behringersdorf nicht erwünscht“, hing in einer Kleinstadt in der Nähe von Nürnberg. Eine Gruppe von SA- und HJ-Mitgliedern posieren darunter. Das HJ-Mitglied in der Mitte fällt dabei besonders auf. Sein zufriedener Gesichtsausdruck macht deutlich, dass einige Deutsche diese neuen, ausgrenzenden Maßnahmen durchaus begrüßten. Während ein von der NSDAP organisierter landesweiter Boykott jüdischer Geschäfte im April 1933 insgesamt erfolglos blieb, trug er jedoch dazu bei, solche örtlichen Beispiele öffentlicher Ausgrenzung zu sanktionieren und zu legitimieren.

,,Juden sind in Behringersdorf nicht erwünscht“ (1933)

Quelle

Quelle: Fotografie: Otto Schönstein, Behringersdorf, 1933. Deutsches Historisches Museum, Berlin. Inv.-Nr.: Schönstein 2506.