Kurzbeschreibung

Warschau, die Hauptstadt der polnischen Republik, war in der Zwischenkriegszeit eine pulsierende und vielfältige Stadt. Von den 35 Millionen Einwohnern am Vorabend des Zweiten Weltkriegs machten die Juden etwa 7,7 % der Gesamtbevölkerung aus. In den Geschäftsvierteln der Warschauer Altstadt waren die Juden jedoch viel stärker vertreten.
Diese Amateurfilmaufnahmen stammen von Dr. Benjamin Gasul, einem in Lettland geborenen jüdischen Kinderarzt, der in die USA ausgewandert war und im Sommer 1939 mit seiner Familie Europa bereiste. Die hier gezeigten Ausschnitte zeigen Alltagsszenen aus dem jüdischen Viertel Warschaus. Während einige Bewohner offensichtlich gern gefilmt werden möchten, sind einige ältere orthodoxe Juden zu sehen, die ihr Gesicht vor der Kamera verbergen. Die Aufnahmen entstanden nur wenige Monate vor der deutschen Invasion Polens und der darauf folgenden Einrichtung eines Ghettos. 

Jüdisches Leben in Warschau vor dem 2. Weltkrieg (Juni 1939)

Quelle

Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, Schenkung der Familie Gasul
RG-60.4567