Kurzbeschreibung
Die meisten hohen Vertreter des NS-Regimes waren sich bewusst, dass
Angriffe auf tief verwurzelte religiöse Traditionen und kirchliche
Institutionen große Gefahren in sich bargen. Die gänzliche
Gleichschaltung oder sogar Abschaffung des Kirchenwesens wurde, wie
viele andere radikale Gesellschaftspläne, auf die Zeit nach Kriegsende
verlegt. In der Zwischenzeit duldete das Regime mehr oder weniger ein
Miteinander von alten und neuen Ritualen, Zeremonien und Symbolen.
Himmler, der ein besonders radikaler Kirchengegner war, forderte von den
Mitgliedern der SS jedoch eine klare Abwendung von der Kirche. So
wünschte er, dass alle SS-Mitglieder und ihre Familienangehörigen aus
der Kirche austraten und statt einer kirchlichen Trauung eine „Eheweihe“
feierten. Die „Eheweihe“ war eines von vielen pseudogermanischen
Ritualen, durch die Himmler die kirchlichen Rituale zu ersetzen
versuchte. Das untenstehende Bild zeigt eine traditionelle kirchliche
Trauung mit SS-Mann in Uniform.