Kurzbeschreibung
In den Wahlkämpfen der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre gewann die NSDAP unter der von einer anhaltenden Agrarkrise geplagten ländlichen Bevölkerung massiven Wählerzuwachs. Vor allem Klein- und Mittelbauern sowie Landarbeiter litten unter Überschuldung, Bankrott und Zwangsvollstreckungen und waren daher für die agrarromantischen und -autarken Aspekte der NS-Propaganda empfänglich. Ihr zufolge war die traditionelle Lebensgrundlage der Landbevölkerung von „jüdisch-kapitalistischer“ Marktwirtschaft, Industrialisierung und Verstädterung oder „jüdisch-bolschewistischer“ Enteignung bedroht. Unter nationalsozialistischer Führung sollte das Bauerntum künftig als Kern der rassischen und wirtschaftlichen Stabilität des deutschen Volkes staatlichem Schutz und Förderung unterstehen.