Kurzbeschreibung

1936 führte die Regierung unter der administrativen Leitung von Hermann Göring eine neue Wirtschaftsinitiative ein, den Vierjahresplan. Der Vierjahresplan sollte Deutschland bis 1940 auf den Krieg vorbereiten, indem die gesamte Wirtschaft auf die Produktion von Waffen, militärischer Ausrüstung und Munition umgestellt und Autarkie erreicht wurde, d.h. Deutschland wirtschaftlich autark gemacht wurde, um die Kriegführung aufrechterhalten zu können, ohne sich auf den Handel mit wichtigen Gütern wie Brennstoff oder Lebensmitteln zu verlassen. Doch das Erreichen von Autarkie bedeutete mehr als groß angelegte Regierungsinitiativen; von den Deutschen wurde auch erwartet, dass sie selbst zu dieser enormen Anstrengung beitrugen, wie dieses Poster andeutet. Mit der Aufforderung an die Deutschen, ihre gebrauchten Produkte wiederzuverwenden und den Konsum von Verbrauchsgütern einzuschränken, wollte das Regime die deutsche Wirtschaft entlasten und die Notwendigkeit der Warensicherung im Ausland verringern. Doch Poster wie dieses sollten die Deutschen nicht nur dazu überzeugen, auf materielle Weise einen Beitrag zu leisten, sondern sie auch an ihre Verpflichtung gegenüber der Rassengemeinschaft – und dem Reich – erinnern. Insofern trugen sie auch dazu bei, ein größeres Gefühl der Zugehörigkeit und Verpflichtung gegenüber dem Staat zu schaffen.

Propagandaplakat für den Vierjahresplan (1938)

Quelle

Quelle: Plakat, 1938. Deutsches Historisches Museum, Berlin, Inv. Nr. Do2 63/492.

Deutsches Historisches Museum

Propagandaplakat für den Vierjahresplan (1938), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ghdi:image-5155> [10.05.2024].