Kurzbeschreibung
Ab 1934 organisierte die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
sogenannte „Kinderlandverschickungen“ (KLV). Jährlich wurden
zehntausende Stadtkinder zu mehrwöchigen Erholungsaufenthalten aufs Land
gebracht, wo sie den gesundheitlichen und sozialen Gefahren der
Stadtumgebung zeitweilig entkommen konnten. Unter der von der
Hitler-Jugend organisierten „Erweiterten Kinderlandverschickung“ wurden
Kinder im Alter von 11 bis 14 Jahren oft für Monate in KLV-Lagern
untergebracht. Dem Einfluss der Eltern entzogen, wurden so bis
Kriegsende über zwei Millionen Kinder gänzlich der
nationalsozialistischen Indoktrination und Ausbildung ausgesetzt. Nach
1940 organisierte die NSV hauptsächlich die Evakuierung von Müttern und
Kindern aus durch Luftangriffe
gefährdeten Städten, die in Gast- und Pflegefamilien aufgenommen
wurden.