Quelle
BERLIN an ROM
10.11.43
An KAPPLER. Es ist genau die sofortige und gründliche Auslöschung der Juden in ITALIEN, die im besonderen Interesse der gegenwärtigen innenpolitischen Lage und der allgemeinen Sicherheit in ITALIEN liegt. Ein Aufschieben der Vertreibung der Juden bis zur Entfernung der CARABINIERI und der italienischen Armeeoffiziere kommt ebenso wenig in Betracht wie die ins Gespräch gebrachte Idee, die Juden in ITALIEN zu einer wahrscheinlich sehr unproduktiven Arbeitsleistung unter der verantwortlichen Leitung der italienischen Behörden aufzurufen. Je länger die Verzögerung, desto eher werden die Juden, die zweifellos mit Evakuierungsmaßnahmen rechnen, Gelegenheit haben, in die Häuser judenfreundlicher Italiener zu ziehen und so vollends zu verschwinden. [Das korrupte] ITALIEN [wurde] angewiesen, die RFSS-Befehle auszuführen und unverzüglich mit der Evakuierung der Juden zu beginnen.
KALTENBRUNNER. Ogr.
BERLIN an ROM
10.11.43
Ihre W/T Meldung Nr. 58 vom 8/10/43. Gesamtes Kommando SKORZENY ist gegenwärtig auf Sonderurlaub. Wird nach SKORZENYS Rückkehr sofort erledigt. Bitte an Hauptmann SCHACHT weiterleiten.
BERLIN an ROM
10.11.43
Diese neulich an Ihre Einheit abkommandierten Leute aus BOZEN, die nicht mehr für bevorstehende Aufgaben gebraucht werden, sollen mit der Bahn zu GOEBEL, FLORENZ, HOTEL MINERVA geschickt werden. 2) Bezüglich der bevorstehenden Evakuierung des italienischen Ministeriums wird daran erinnert, dass die Dokumente des Ministeriums seit 1863 nicht veröffentlicht wurden, und Italien die einzige europäische Großmacht ist, die diesen Weg einschlug, und dass es deshalb eine Frage großer politischer und historischer Bedeutung ist, diese zu erhalten und der sofortigen Begutachtung durch deutsche Historiker zuzuführen.
Dr. HARSTER
Quelle: Source: Decoded Radio Messages between Ernst Kaltenbrunner (Berlin) and Herbert Kappler (Rome) (October 11, 1943), U.S. National Archives and Records Administration, Record Group 226, Entry 112, Misc. X-2 Files, Box 1, Folder 5, Italian Decodes.