Quelle
Der Angriff 1941
Im Jahre 1941 hat der Führer Russland angegriffen. Das war, wie wir heute wohl feststellen können, kurz, vielleicht ein viertel bis ein halbes Jahr bevor Stalin zu seinem großen Einbruch nach Mittel- und Westeuropa ausholte. Ich kann dieses erste Jahr mit ganz kurzen Strichen skizzieren. Der Angriff schlug durch. Die russische Armee wurde in großen Kesseln zusammengetrieben, aufgerieben, gefangen. Wir haben damals die Masse Mensch nicht so gewertet, wie wir sie heute als Rohstoff, als Arbeitskraft werten. Was letzten Endes, wenn ich in Generationen denke, nicht schade ist, was aber heute wegen des Verlustes der Arbeitskräfte bedauerlich ist: die Gefangenen sind nach Zehntausenden und Hunderttausenden an Entkräftung, an Hunger gestorben.
[…]
Es ist grundfalsch, wenn wir unsere ganze harmlose Seele mit Gemüt, wenn wir unsere Gutmütigkeit, unseren Idealismus in fremde Völker hineintragen. Das gilt, angefangen von Herder, der die „Stimmen der Völker“ wohl in einer besoffenen Stunde geschrieben hat und uns, den Nachkommen, damit so maßloses Leid und Elend gebracht hat. Das gilt, angefangen bei den Tschechen und Slowenen, denen wir ja ihr Nationalgefühl gebracht haben. Sie selber waren dazu gar nicht fähig, sondern wir haben das für sie erfunden.
Ein Grundsatz muss für den SS-Mann absolut gelten: ehrlich, anständig, treu und kameradschaftlich haben wir zu Angehörigen unseres eigenen Blutes zu sein und zu sonst niemandem. Wie es den Russen geht, wie es den Tschechen geht, ist mir total gleichgültig. Das, was in den Völkern an gutem Blut unserer Art vorhanden ist, werden wir uns holen, indem wir ihnen, wenn notwendig, die Kinder rauben und sie bei uns großziehen. Ob die anderen Völker in Wohlstand leben oder ob sie verrecken vor Hunger, das interessiert mich nur soweit, als wir sie als Sklaven für unsere Kultur brauchen, anders interessiert mich das nicht. Ob bei dem Bau eines Panzergrabens 10.000 russische Weiber an Entkräftung umfallen oder nicht, interessiert mich nur insoweit, als der Panzergraben für Deutschland fertig wird. Wir werden niemals roh und herzlos sein, wo es nicht sein muss; das ist klar. Wir Deutsche, die wir als einzige auf der Welt eine anständige Einstellung zum Tier haben, werden ja auch zu diesen Menschentieren eine anständige Einstellung einnehmen, aber es ist ein Verbrechen gegen unser eigenes Blut, uns um sie Sorge zu machen und ihnen Ideale zu bringen, damit unsere Söhne und Enkel es noch schwerer haben mit ihnen. Wenn mir einer kommt und sagt: „Ich kann mit den Kindern oder den Frauen den Panzergraben nicht bauen. Das ist unmenschlich, denn dann sterben die daran“, — dann muss ich sagen: „Du bist ein Mörder an Deinem eigenen Blut, denn, wenn der Panzergraben nicht gebaut wird, dann sterben deutsche Soldaten, und das sind Söhne deutscher Mütter. Das ist unser Blut.“ Das ist das, was ich dieser SS einimpfen möchte und — wie ich glaube — eingeimpft habe, als eines der heiligsten Gesetze der Zukunft: Unsere Sorge, unsere Pflicht, ist unser Volk und unser Blut; Dafür haben wir zu sorgen und zu denken, zu arbeiten und zu kämpfen, und für nichts anderes. Alles andere kann uns gleichgültig sein. Ich wünsche, dass die SS mit dieser Einstellung dem Problem aller fremden, nicht germanischen Völker gegenübertritt, vor allem den Russen. Alles andere ist Seifenschaum, ist Betrug an unserem eigenen Volk und ist ein Hemmnis zu einer früheren Gewinnung des Krieges.[…]
Die Zukunft
Wenn der Krieg gewonnen ist, dann, das sagte ich Ihnen schon, beginnt unsere Arbeit. Wann der Krieg zu Ende ist, das wissen wir nicht. Das kann plötzlich sein, das kann lange dauern. Das sehen wir ja dann. Aber ich sage Ihnen heute schon voraus, wenn plötzlich einmal Waffenstillstand und Friede ist, dann glaube ja niemand, dass er nun in den Schlaf des Gerechten fallen kann. Stellen Sie auch all Ihre Kommandeure, Ihre Chefs und alle Ihre SS-Führer darauf ein: dann, meine Herren, werden wir erst munter werden, nämlich dann verfallen so und so viele andere in diesen Schlaf. Ich werde die ganze SS so wecken, so prima wach halten, dass wir dann sofort an den Aufbau in Deutschland gehen können. In der Allgemeinen SS wird dann sofort eine germanische Arbeit begonnen, dann ist nämlich die Ernte reif, um in die Scheuer gefahren zu werden. Dann werden wir dort die Jahrgänge durch Gesetz einziehen. Dann werden wir sofort unsere ganzen Verbände der Waffen-SS in Ausrüstung und Ausbildung in allerbeste Form bringen. Dann wird weitergearbeitet, in diesem ersten halben Jahr nach dem Krieg, als ob am nächsten Tag der Großangriff begönne. Es wird sehr maßgeblich sein, wenn Deutschland bei den Friedens- oder Waffenstillstandsverhandlungen eine operative Reserve, ein operatives Gewicht von 20, 25 oder 30 intakten SS-Divisionen hat.
Wenn der Friede endgültig ist, dann werden wir fähig sein, an
unsere große Zukunftsarbeit zu gehen. Wir werden siedeln. Wir
werden die Ordensgesetze der SS den Jungen anerziehen. Ich halte
es für das Leben unserer Völker für unumgänglich nötig, dass wir
die Begriffe Ahnen, Enkel und Zukunft nicht nur von außen
beibringen, sondern als Teil unseres Wesens empfinden. Ohne, dass
darüber gesprochen wird, ohne, dass wir mit Prämien oder ähnlichen
materiellen Dingen zu operieren brauchen, muss es
selbstverständlich sein, dass wir Kinder bekommen. Es muss
selbstverständlich sein, dass aus diesem Orden, aus dieser
rassischen Oberschicht des germanischen Volkes die zahlreichste
Nachzucht hervorgeht. Wir müssen in 20 bis 30 Jahren wirklich die
Führungsschicht für ganz Europa stellen können. Wenn die SS
zusammen mit den Bauern, wir zusammen mit unserem Freund Backe
dann die Siedlung im Osten betreiben, großzügig, ohne jede
Hemmung, ohne jedes Fragen nach irgendwelchem Althergebrachten,
mit Schwung und revolutionärem Drang, dann werden wir in 20 Jahren
die Volkstumsgrenze um 500 Kilometer nach Osten herausschieben.Ich
habe den Führer heute schon gebeten, dass die SS — wenn wir bis
Ende des Krieges unsere Aufgabe und unsere Pflicht erfüllt haben —
das Vorrecht bekommt, die äußerste deutsche Ostgrenze als
Wehrgrenze zu halten. Ich glaube, das ist das einzige Vorrecht, wo
wir keinen Konkurrenten haben. Ich glaube, dieses Vorrecht wird
uns gar niemand abstreiten. Dort werden wir in der Lage sein,
jeden jungen Jahrgang praktisch im Gebrauch der Waffen zu üben.
Wir werden dem Osten unsere Gesetze aufdiktieren. Wir werden
vorbrechen und uns nach und nach vorpreschen bis zum Ural. Ich
hoffe, dass unsere Generation das noch schafft, dass jeder
Jahrgang im Osten gekämpft hat, dass jede Division von uns jedes
zweite oder dritte Jahr einen Winter im Osten zubringt. Dann
werden wir niemals verweichlichen, dann werden wir niemals
Uniformträger bekommen, die nur deshalb zu uns kommen, weil es
vornehm ist und weil der schwarze Rock im Frieden natürlich sehr
anziehend sein wird. Jeder wird wissen, wenn ich zur SS gehe, so
besteht die Möglichkeit, dass ich totgeschossen werde. Er hat es
verbrieft, dass er jedes zweite Jahr nicht in Berlin tanzt oder in
München Fasching feiert, sondern dass er in einen eiskalten Winter
an die Ostgrenze gestellt wird. Dann werden wir eine gesunde
Auslese für alle Zukunft haben. Wir werden damit die
Voraussetzungen dafür schaffen, dass das gesamte germanische Volk
und dass das gesamte von uns, dem germanischen Volk, geleitete,
geordnete und geführte Europa in Generationen seine
Schicksalskämpfe mit einem bestimmt wieder hervorbrechenden Asien
bestehen kann. Wir wissen nicht, wann das sein wird. Wenn dann auf
der anderen Seite die Masse Mensch mit 1 bis 1,5 Milliarden
antritt, dann muss das germanische Volk mit seinen, wie ich hoffe,
250 bis 300 Millionen zusammen mit den anderen europäischen
Völkern in einer Gesamtzahl von 600 bis 700 Millionen und mit
einem Vorfeld bis zum Ural oder in hundert Jahren bis über den
Ural hinaus seinen Lebenskampf gegen Asien bestehen. Wehe, wenn
das germanische Volk ihn nicht bestehen würde. Es wäre das Ende
der Schönheit und der Kultur, der schöpferischen Kraft dieser
Erde. Das ist die ferne Zukunft. Für die fechten wir,
verpflichtet, das Erbe unserer Ahnen weiterzugeben.In die Ferne
sehen wir, weil wir sie wissen. Deswegen tun wir fanatischer denn
je, gläubiger denn je, tapferer, gehorsamer und anständiger denn
je unsere Pflicht. Wir wollen dessen würdig sein, dass wir des
Führers Adolf Hitler erste SS-Männer in der langen vor uns
stehenden Geschichte des germanischen Volkes sein durften.Nun
gedenken wir des Führers, unseres Führers Adolf Hitler, der das
germanische Reich schaffen und uns in die germanische Zukunft
führen wird.Unser Führer Adolf HitlerSieg Heil!
Sieg
Heil!
Sieg Heil!
Quelle: Auszug aus Himmlers Rede an die SS-Gruppenführer in Posen (4. Oktober 1943). In Internationaler Militärgerichtshof Nürnberg, Der Nürnberger Prozess gegen die Hauptskriegsverbrecher vom 14. November 1945 bis 1. Oktober 1946: Urkunden und anderes Beweismaterial. Veröffentlicht in Nürnberg 1948. München: Delphin Verlag, 1989. Band XXIX: Amtlicher Text – Deutsche Ausgabe, Nummer 1850-PS bis Nummer 2233-PS, Dokument 1919-PS [Rede Himmlers bei der SS-Gruppenführertag in Posen am 4. Oktober 1943: Ausführung des Gedankens: andere Völker sind als Sklaven für die deutsche Kultur zu betrachten (Beweisstück US-170)], S. 111–12, 122–23 und 170–73.