Kurzbeschreibung
Der „Anschluss“ Österreichs ging einher mit der rapiden
„Gleichschaltung“ von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft im
nationalsozialistischen Sinn. Für politische und rassische „Volksfeinde“
bedeutete das brutalste Gewalt und eine Welle diskriminierender und
repressiver Gesetzgebungen. Die grausamste Unterdrückung erfuhren
Österreichs rund 200.000 Juden, von denen 170.000 in Wien lebten, und
die nun dem uneingeschränkten Hass der Nationalsozialisten ausgesetzt
waren. Straßengewalt und willkürliche Demütigungen nahmen bis dahin im
Deutschen Reich noch nie dagewesene Ausmaße an. Zehntausende Juden
flohen ins Ausland. Andere wurden an die Landesgrenzen deportiert und
dort ausgesetzt. Die in der neuen „Ostmark“ verbleibenden Juden wurden
innerhalb kürzester Zeit Opfer der im Deutschen Reich seit 1933
erlassenen antisemitischen Gesetzgebung. Sie verloren ihre politischen
und staatsbürgerlichen Rechte, wurden aus ihren Berufen gezwungen und
verloren ihre Firmen und Geschäfte durch „Arisierung“.