Kurzbeschreibung
Die Tradition der Arbeiterdemonstrationen am 1. Mai, die in
Deutschland seit den ersten Streiks im Deutschen Kaiserreich im Jahre
1890 existierte, nachdem zuvor die Zweite Internationale in Paris im
Sommer 1889 den 1. Mai zum internationalen Feiertag der Arbeiterklasse
erklärt hatte, wurde auch in der DDR beibehalten. Mit der Verabschiedung
der ersten Verfassung der DDR 1949 wurde dieser Tag des Protestes
allerdings in einen staatlich garantierten Feiertag umgewandelt und war
damit weniger Gegenbewegung im Kampf um soziale und politische Rechte
als staatlich verordnetes Ritual. Das Bild zeigt die Demonstrationszüge
am 1. Mai 1950 vor der Schlossfassade im Ostberliner Lustgarten, zu
diesem Zeitpunkt bereits auf die Namen von Marx und Engels umgetauft und
von nun an zentraler Kundgebungsplatz. Die Demonstranten tragen Porträts
der SED-Führungsfiguren Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl sowie
Stalins.