Kurzbeschreibung
Da die innerdeutsche Zonengrenze 1952 abgesperrt worden war, blieb
für DDR-Flüchtlinge nur noch der Weg über West-Berlin. Von dort aus
wurden nach dem bundesdeutschen Notaufnahmeverfahren Angenommene
ausgeflogen. Etwa 20 Prozent aller Antragsteller im Notaufnahmeverfahren
wurde der Status als „politischer Sowjetzonenflüchtling“ zuerkannt.
1952/53 nahm die Flucht- und Abwanderungsbewegung aus der DDR
quantitativ deutlich zu: Insgesamt wanderten 1952 ca. 185.000 Personen
aus der DDR nach Westdeutschland oder West-Berlin ab, und allein in der
ersten Jahreshälfte 1953 nochmals knapp 195.700 Menschen. Zur Entlastung
der durch die Fluchtwelle angespannten logistischen Situation in
West-Berlin wurden Flugzeuge von privaten Fluggesellschaften und
alliierte Militärmaschinen eingesetzt, um Flüchtlinge nach
Westdeutschland zu bringen. Im März 1953 wurden täglich 1.400 von ihnen
ausgeflogen, und zwischen Januar und April insgesamt 1953 108.000
Personen.
Hier ist zu sehen, wie anerkannte politische Flüchtlinge am
West-Berliner Flughafen Tempelhof kurz vor ihrem Abflug nach
Westdeutschland in ein britisches Charterflugzeug der Fluggesellschaft
Air Charter Ltd. steigen.