Kurzbeschreibung
Die Christlich-Demokratische Union (CDU), die sich im Sommer 1945 in
Berlin und von Köln ausgehend im Rheinland gründete, war bis 1950 nur in
Landesverbänden organisiert, die von einem Zonenverbindungsausschuss
bzw. einer interzonalen Arbeitsgemeinschaft koordiniert wurden. Erst auf
dem Goslaer Parteitag (20.-22. Oktober 1950) wurde die CDU als
Bundespartei gegründet und Konrad Adenauer zum ersten Vorsitzenden
gewählt. In Bayern organisierte sich die Christlich-Soziale Union (CSU)
nicht als Landesverband der CDU, sondern als eigenständige Partei, um
das bayerische Selbstverständnis als Freistaat zum Ausdruck zu bringen;
im Bundestag bildeten CDU und CSU eine Fraktionsgemeinschaft.
Auf der Basis christlicher Werte und als Versuch, die alte
katholisch-evangelische Spaltung zu überbrücken, stellte die Union als
eine interkonfessionelle bürgerlich-konservative Sammlungsbewegung die
erste wirkliche Volkspartei dar. Die Gruppe der auf dieser
CDU-Wahlkampfveranstaltung versammelten Menschen – größtenteils
mittleren Alters, gut gekleidet und mit einem hohen Anteil von Priestern
und Nonnen – macht deutlich, dass die Botschaft der Partei bei ihrer
Zielgruppe ankam. Unter Kanzler Adenauer als dominierender politischer
Figur der frühen Bundesrepublik wurden die CDU/CSU geradezu zu den
Parteien der sozialen Marktwirtschaft und der Westintegration, was vom
Wähler mehrmals honoriert wurde.