Quelle
I. Öffentliche Volksschulen
Jahr | Schulen | Klassen | Lehrer | Schüler | Schüler pro Klasse | Schüler pro Lehrer | Schüler pro 100 Einwohner |
1864 | 25 056 | – | 30 805[1] | 2 825 322 | – | (92) | 15 |
1871 | 33 120 | – | 48 211[2] | 3 900 655 | – | (81) | 16 |
1878 | 32 299 | – | 59 493 | 4 272 199 | – | 72 | 16 |
1882 | 33 040 | 65 968 | 59 917 | 4 339 729 | 66 | 72 | 16 |
1886 | 34 016 | 75 097 | 64 750 | 4 838 247 | 64 | 75 | 17 |
1891 | 34 742 | 82 746 | 71 731 | 4 916 476 | 59 | 69 | 16 |
1896 | 36 138 | 92 001 | 79 431 | 5 236 826 | 57 | 66 | 16 |
1901 | 36 756 | 104 082 | 90 208 | 5 670 870 | 54 | 63 | 16 |
1906 | 37 761 | 115 902 | 102 764 | 6 164 398 | 53 | 60 | 16 |
1911 | 38 684 | 128 725 | 117 162 | 6 572 140 | 51 | 56 | (16) |
Die Bevölkerungszahlen beziehen sich auf den jeweiligen Gebietsstand; nur 1864 und 1871 waren Zähljahre; die verwendeten Daten wurden mittels ‚arithmetischer Interpolation‘ vom Preußischen Statistischen Amt gewonnen; für 1911 war kein Datum verfügbar: es wurde die Zahl für 1910 benutzt und das Ergebnis daher in Klammern gesetzt.
Quelle: Jahrbuch für die Amtliche Statistik des Preußischen Staates (1883): S. 540, 550–59 (für 1864–1882); Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat (1913): S. 392, 393; (1915): S. 6 (Bevölkerung). Deutsche Originaldaten veröffentlicht in Gerd Hohorst, Jürgen Kocka und Gerhard A. Ritter, Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch II, 2. Ausg. München: C. H. Beck, 1978, S. 157.
II. Öffentliche höhere Schulen
Durch eine Verfügung von 1882 wurde festgelegt, daß in Zukunft ein erfolgreicher Abschluß aller neunklassigen Anstalten, auch wenn sie keinen Lateinunterricht anboten, die Berechtigung zum Studium und zur Ergreifung bestimmter höherer wissenschaftlicher und technischer Berufe gab. Dennoch brachte diese Verfügung keine Vereinheitlichung. Es gab danach die folgenden Typen höherer Lehranstalten:
I. Vollanstalten, deren Abgangszeugnis zum Studium berechtigte, freilich noch unterschieden nach Fächerkombinationen:
1. Gymnasien, mit obligatorischem Lateinunterricht und
Griechischunterricht;
2. Realgymnasien, mit obligatorischem
Lateinunterricht (meist ohne Griechisch), aber mit stärkerer
Betonung der Naturwissenschaften;
3. Ober-Realschulen, ohne
Lateinunterricht.
II. Höhere Schulen, die keine Vollanstalten waren, und deren erfolgreicher Abschluß nicht zum Studium berechtigte. Dabei handelte es sich einmal um einen siebenklassigen Typ, der als Vorbereitung für den Besuch von Vollanstalten verstanden wurde und entsprechend untergliedert war.
Einen Bildungsabschluß eigener Art (mit Abgangsprüfung und der Berechtigung zu einjährigem Militärdienst) ermöglichten überdies die höheren Bürgerschulen nach einer sechsklassigen Ausbildung (ohne Latein); sie wurden durch Verfügung des zuständigen Ministers 1892 zur Vorbereitungsanstalt der Ober-Realschulen. Dieselbe Verfügung bewirkte außerdem eine schärfere Akzentuierung der Schultypen nach Fremdsprachenkombinationen und Naturwissenschaften über die Lehrpläne.
Zu den höheren Lehranstalten wurden demnach gezählt: Gymnasien und Progymnasien, Realgymnasien, von 1859 bis 1882 Realschulen I. Ordnung (neunklassige Vollanstalten) mit Latein, Oberrealschulen, die neunklassigen Vollanstalten ohne Latein seit 1877 und Realprogymnasien, Realschulen, die vor 1882 Realschulen II. Ordnung bzw. höhere Bürgerschule genannt wurden.
Mit diesen Schulen ist das gesamte über die sogenannte mittlere Ausbildung hinausführende Schulwesen in der folgenden Tabelle erfaßt, freilich mit Ausnahme der Mädchenschulen dieses Niveaus, die aber noch im Jahre 1913 einschließlich der Privatschulen nicht mehr als 3 939 Schülerinnen hatten. Vorschüler und Vorschullehrer wurden mitgezählt.
Jahr[3] | Anstalten | Lehrer[4] | Schüler | Schüler pro Lehrer | Schüler pro 100 Einwohner |
1864 | 264 | 3 810 | 78 718 | 20,7 | 0,41 |
1871 | 414 | 5 941 | 119 641 | 20,1 | 0,49 |
1875 | 454 | 6 669 | 135 777 | 20,4 | 0,53 |
1880 | 493 | 7 502 | 145 575 | 19,4 | 0,53 |
1885 | 525 | 8 724 | 151 541 | 17,4 | 0,54 |
1890 | 549 | – | 156 796[5] | – | 0,52 |
1896 | 576 | 8 365 | 156 472[6] | 18,7 | 0,48 |
1900 | 627 | 8 852 | 176 268 | 19,9 | 0,51 |
1906 | 745 | 11 119 | 227 349 | 20,4 | 0,60 |
1910 | 824 | 12 549 | 260 019 | 20,7 | 0,65 |
1913 | 881 | 13 731 | 275 165 | 20,0 | – |
Anmerkungen
Quelle: Jahrbuch für die Amtliche Statistik des Preußischen Staates (1883): S. 397 (für 1864–1880); O. Schwarz, Der Staatshaushalt und die Finanzen Preußens, Bd. 2, Die Zuschußverwaltung. Berlin, 1900, S. 228 (für 1885) und S. 226 (für 1890); Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat (1913): S. 416. Abgedruckt in Gerd Hohorst, Jürgen Kocka und Gerhard A. Ritter, Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch II, 2. Ausg. München: C. H. Beck, 1978, S. 159–60.