Kurzbeschreibung

In seiner 1852 gehaltenen Rede „Was ist die Revolution?“ legte der konservative Politiker und Jurist an der Berliner Universität Friedrich Julius Stahl (1802–1861) die Grundsätze konservativen Denkens dar, die sich gegen die Ideen der Französischen Revolution richteten, die christliche Religion in den Mittelpunkt stellten, das monarchische Prinzip verteidigten und den Nationalismus deutlich ablehnten. Stahl warnte außerdem vor den gottlosen, anarchischen Zuständen der Revolution, nicht zuletzt vor dem Kommunismus als ihrer letzten Konsequenz.

Die Konservativen: Friedrich Julius Stahl, „Was ist die Revolution?“ (1852)

  • Friedrich Julius Stahl

Quelle

I. Was ist die Revolution?
Ein Vortrag, auf Veranstaltung des Evangelischen Vereins für kirchliche Zwecke am 8. März 1852 gehalten.

Hochgeehrte Versammlung!

Der evangelische Verein hat uns — die wir nicht Theologen sind — die schwierige Aufgabe gesetzt, daß wir durch den Vortrag einer Stunde in den christlichen Mittelpunkt je einer jeglichen Wissenschaft einführen sollen. Ich glaube dieser Aufgabe noch am ehesten entsprechen zu können, wenn ich zum Gegenstande dieses Vortrages die Frage nehme:

„Was ist die Revolution?“

Denn wo die Revolution ist, da ist auch das christliche Zeugniß wider die Revolution. Dieses Zeugniß ist in Preußen abgelegt worden seit dem März 1848 von den Kanzeln der gläubigen Prediger, in den Zeitschriften des kirchlichen Glaubens, auf dem Kirchentage zu Wittenberg 1848, in den Kammern zu Berlin und Erfurt. Es ist das christliche Programm: „mit der Revolution zu brechen!“ Auch unsere Regierung hat sich feierlich zu diesem Programm bekannt. Es ist deshalb gewiß ein Interesse der Gegenwart und ist vorzugsweise geeignet, in das Centrum der christlichen Stellung zur Politik einzuführen, daß man klar stelle:

„Was ist die Revolution, was heißt das: mit der Revolution brechen?“

Bedeutet Revolution die Selbsthülfe und Gewaltthat des Volkes gegen seine Obrigkeit? Ist sie dasselbe mit Empörung? — Keineswegs! Die Revolution ist nicht ein einmaliger Akt; sie ist ein fortdauernder Zustand, eine neue Ordnung der Dinge. Empörung, Vertreibung der Dynastie, Umsturz der Verfassung hat es zu allen Zeiten gegeben. Die Revolution aber ist die eigenthümliche weltgeschichtliche Signatur unseres Zeitalters.

Oder bedeutet Revolution die politische Freiheit und die Einrichtungen für politische Freiheit? — Muß man, um nicht der Revolution zu huldigen, ein Anhänger der absoluten Monarchie, oder der regellosen Polizeigewalt, oder der Unwandelbarkeit der alten Rechtsformen sein? Ist es Revolution, eine engere Verbindung der Deutschen Staaten zu wollen, oder einen Schutz der Schleswiger gegen die Dänisirung? Ist es Revolution, dem Willen des Königs oder seiner Minister zu widerstehen? — Das Alles sei ferne! Politische Freiheit, Einheit und Macht Deutscher Nation sind Gottes Ordnung gemäße Ziele. Loyaler Widerstand gegen die Obrigkeit hat Gottes Gebot für sich. Thomas Morus, der dem Könige von England die Anerkennung seines angemaßten kirchlichen Supremats versagte, war kein Revolutionär. Selbst Johannes der Täufer war kein Revolutionär.

Wenn denn nun Revolution nicht dasselbe ist mit Empörung, und nicht dasselbe mit politischer Freiheit, was ist denn die Revolution?

Revolution bedeutet die bestimmte politische Lehre, welche seit 1789 als eine weltbewegende Macht die Denkart der Völker erfüllt und die Einrichtungen des öffentlichen Lebens bestimmt. Fragt man aber nach ihrem Begriff und Wesen, so ist es dies: Revolution ist die Gründung des ganzen öffentlichen Zustandes auf den Willen des Menschen statt auf Gottes Ordnung und Fügung: daß alle Obrigkeit und Gewalt nicht von Gott sei, sondern von den Menschen, vom Volke; und daß der ganze gesellschaftliche Zustand zu seinem Ziele nicht die Handhabung der heiligen Gebote Gottes und die Erfüllung seines Weltplanes habe, sondern allein die Befriedigung und das willkürliche Gebahren der Menschen.

Dies ist das innerste Centrum, aus welchem sich das ganze System der Revolution heraus entfaltet. Es ist der Schlüssel zum Verständniß aller ihrer Forderungen. Gestatten Sie mir zuerst diese Forderungen aufzuführen und dann sie zu kommentiren:

Die Revolution fordert die Volkssouverainetät, sei es die demokratische Republik, sei es die Monarchie, in welcher der König Knecht des Parlaments, das Parlament Knecht der öffentlichen Meinung oder der Volksmasse ist.

Die Revolution fordert die Freiheit, das Gewährenlassen in allen Gebieten, unbegränzte Theilbarkeit und Veräußerlichkeit des Grundeigenthums, unbeschränkte Ansässigmachung und Gewerbefreiheit, unbegränzte Freiheit der öffentlichen Lehre, der Sektenstiftung, der Ehescheidung. Sie fordert Abschaffung der Todesstrafe, Straflosigkeit der Gotteslästerung, ehrenvolles Begräbniß des Selbstmörders.

Die Revolution fordert die Gleichheit: Aufhebung aller Stände und Klassen und Korporationen, aller gegebenen Obrigkeiten, Nivellirung der Gesellschaft.

Die Revolution fordert die Trennung von Staat und Kirche: gleiches Recht aller Religionsbekenner auf die obrigkeitlichen Aemter, Gleichstellung aller Kulte, Behandlung der christlichen Kirche als bloßer Privatgesellschaft ohne Interesse und Bedeutung für Nation und Staat, Einführung der natürlichen Religion statt des Christenthums in der Volksschule und dem öffentlichen Unterrichte.

Die Revolution fordert die Charte, d. h. die Vernichtung der ganzen naturwüchsigen, geschichtlichen Verfassung des Landes, wie sie durch Jahrhunderte sich gebildet durch Herkommen und einzelne Gesetze, um eine neue zu machen in Einem Akte, in Einer Urkunde, so daß kein Recht mehr gilt, als das in dieser Urkunde steht, und weil es in ihr steht.

Die Revolution fordert die Aufhebung aller erworbenen Rechte für das Volkswohl.

Die Revolution fordert endlich eine neue Vertheilung der Staaten nach den Nationalitäten wider das Völkerrecht: daß alle Deutschen einen Staat bilden für sich, und alle Polen einen für sich, und alle Italiener einen für sich u. s. w., und daß alle Verträge und Herrscherrechte, die dem entgegenstehen, vernichtet seien.

Diese Forderungen, bald in der, bald in jener Gestalt, bald gesteigert, bald abgeschwächt, sind es, welche seit 1789 bis zu dieser Stunde gestellt werden.

Die innerste Triebfeder aller dieser Forderungen aber, was ist sie anders, als daß die Menschen sprechen in ihrem Herzen:

Wir wollen keinem Könige gehorchen, der durch Gottes Fügung über uns gesetzt ist, sondern nur den Deputirten, die wir selbst wählen, und nur so lange wählen, als sie unseren Willen thun; deshalb soll entweder kein König mehr sein, oder, wenn er ist, soll er dem Willen der Mehrheit unserer Deputirten gehorchen.

Wir wollen in unserem gesellschaftlichen Verbande nur uns selbst schützen, daß Keiner von uns getödtet, beraubt, ihm ein Vertrag gebrochen werde, nicht aber die Gebote Gottes in demselben handhaben. Wenn die Ehegatten nur unter einander einverstanden sind, und von einer anderweiten Ehe mehr Glück hoffen — was kümmert uns das Gebot Gottes: daß, was Gott zusammengefügt, der Mensch nicht scheiden soll? Wenn die Todesstrafe nicht nöthig ist für Erhaltung der Gesellschaft, d. h. zu unserem Schutze, — was kümmert uns Gottes Auftrag der Gerechtigkeit: daß, wer Blut vergossen hat, des Blut wieder vergossen werde? Wenn der Gotteslästerer nicht zufällig andere Menschen beleidigt, etwa die Religionsgesellschaft der Christen oder der St. Simonisten, was haben wir für Gottes Ehre zu sorgen und den Lästerer zu strafen?

Wir unterwerfen uns nicht Gottes Weltplan, nach welchem einem Jeden von uns eine gliedliche Stellung zugewiesen ist und damit verschiedener Beruf und verschiedenes Recht, sondern wir stabiliren über Gottes Weltplan das absolute Menschenrecht als einen Felsen von Erz. Nach diesem sind alle einander gleich, und dürfen nicht besondere Rechte und nicht besondere Bande unter ihnen bestehen.

Wir fragen nicht danach, ob Gott eine Religion geoffenbart hat, deren Bewahrung und Erfüllung er auch von den Völkern und ihren Obrigkeiten fordert, sondern was ein Jeder von uns über Religion meint und will, das muß gelten um seines Willens wegen, und die Meinung des einen soviel als die Meinung des andern. Gottes Gebot kann dem Evangelium keine öffentliche Geltung verschaffen gegen den Willen der Nichtchristen im Staate. Es darf daher nicht die Seele und Vorbedingung der obrigkeitlichen Aemter, nicht die Substanz des öffentlichen Unterrichts sein.

Wir erkennen keine Verfassung als bindend an, die durch Gottes Fügung geworden, die als eine höhere bindende Norm von einer Generation der andern überliefert wird, die jegliche nur an ihrem Theile fortbildet. Sondern wir wollen die ganze Verfassung neu machen, damit sie unser Werk, unsere bewußte absichtliche That sei. Wir errichten von jetzt an erst den Staat, die Gemeinde, die Königliche Gewalt, als wäre vor uns nichts dagewesen, auf daß Alles ohne Zuthun Gottes und der Natur bloß die Schöpfung unserer Vernunft sei. Wir binden uns denn auch nicht an Rechte, die bereits begründet und verbürgt sind; sondern wem wir jetzt gnädig sind, dem sind wir gnädig, wir nehmen den Berechtigten und geben dem Volke.

Endlich, wir lassen die Vertheilung der Staaten nicht gelten, die Gott gefügt. Wir wollen nicht zugeben, daß er die Völker verbinde und zertheile, und ein Volk dem andern unterthan mache nach seinem Rathschlusse und seinen Strafgerichten. Sondern wir wollen alle diese Fügungen aufheben und das Siegel des Rechts, unter das er sie beschlossen, erbrechen, und wollen alle Völker in ihren ursprünglichen Zustand wieder herstellen, daß Alles sei wie von Anbeginn durch unsere Macht und unsere Weisheit.

Dies ist der Kern in allen jenen Forderungen der Revolution. Ihr letzter Schritt ist deshalb nothwendig die Aufhebung des Eigenthums, der Kommunismus. Denn was ist Eigenthum anders, als daß der Mensch den Vorzug im Besitze anerkenne, welchen Gottes Fügung dem Einen vor dem Andern zugetheilt und beschieden hat, durch Geburt und Erbschaft, durch frühere Ergreifung, durch gelungenere Arbeit, durch glücklichere Verwerthung; und was ist die Heiligkeit des Eigenthums anders, als die Scheu und Unterwerfung gegen Gottes Fügung? Wenn nun der Mensch überall die Fügung Gottes nicht als bindend anerkennt, nicht die Obrigkeit und die Verfassung und die Berufsstellung, welche Gott gefügt hat, warum soll er gerade die Vorzüge des Besitzes anerkennen? — und wenn der Mensch Alles neu zu machen unternimmt, den Staat, die Gemeinde, die Austheilung der Völker und Staaten in Europa, — warum nicht auch eine neue Vertheilung der Güter?

Ich wiederhole jetzt meine Begriffsbestimmung der Revolution, und ich glaube sie hat sich als bestätigt erwiesen: Revolution ist die Gründung des ganzen öffentlichen Zustandes auf den Willen des Menschen statt auf Gottes Ordnung und Fügung. Die Revolution ist darum, wie schon das Wort sagt, Umwälzung; sie besteht darin, das zu oberst zu setzen, was nach ewigen Gesetzen zu unterst sein soll und umgekehrt. Sie macht den Menschen zum Ursprung und Mittelpunkt der sittlichen Weltordnung; sie macht die Unterthanen zu Herren ihrer Obrigkeit; sie verkündet die Menschenrechte ohne die Pflichten und den Beruf der Menschen; sie läßt den ganzen Sündenschlamm der Volksleidenschaft, den die obrigkeitliche Macht in der Tiefe niederhalten soll, emporsteigen zur Höhe der Gewalt. — Das ist die Revolution. — —

Es wird nunmehr klar sein, daß Revolution etwas ganz anderes und tieferes ist als Empörung oder Anarchie. Revolution ist nicht der Barrikadenkampf und der Zeughaussturm und das Geheul der Montagne und die Guillotine und die Noyaden. Alles das sind nur di[e] Symptome der Krankheit, aber nicht ihr Wesen. Die Revolution ist nicht bloße momentane Erhebung des Volkes über eine bestimmte Obrigkeit, momentane Störung der Ordnung: — sie ist die grundsätzliche, permanente Erhebung des Volkes über alle gegebene Obrigkeit, über alle gegebene Ordnung. Und sie ist nicht bloß Störung des Verhältnisses von Volk zur Obrigkeit, sondern sie ist die durchgängige Auflösung und Zersetzung der ganzen Gesellschaft. Wohl steht das alles im engsten Bande. Die Empörung ist meist eine Aeußerung, und zwar eine der frevelhaftesten Aeußerungen der Revolution, und das Mittel, durch das sie sich an die Stelle der alten Ordnung setzt. Aber es giebt auch eine Empörung ohne jene grundsätzliche Ueberhebung des Volkes, wegen Bedrückung oder aus Muthwillen. Sie steht unter ihrem eigenen Gericht, aber sie ist nicht Revolution.

Die Engländer setzten Richard II. ab und krönten Heinrich IV. Sie erhoben sich also über ihren König und Herrn. Sofort aber war wieder Heinrich IV. ihr souverainer König und Herr, und sie seine Unterthanen, und die ganze Gesellschaft blieb unverändert. Das ist Empörung.

Die Franzosen dagegen 1791 beließen den König, aber setzten das Volk für immer zum Souverain und Herrn über den König und nivellirten die ganze Gesellschaft. Das ist Revolution.

Die protestantischen Fürsten Deutschlands, welche Krieg führten gegen ihren Kaiser Karl V., mag man der Empörung beschuldigen, — ich gebe dies zwar nicht zu, — aber jedenfalls kann man sie nicht der Revolution beschuldigen.

Wenn ein Holsteiner sich am Kampfe gegen seinen Landesherrn betheiligte für die bestimmten, gleichviel wahren oder vermeintlichen, Rechte der Herzogthümer, aber ohne alle Betheiligung an jenen zersetzenden Prinzipien und Forderungen, so mag er es in seinem Gewissen ausmachen, ob die außerordentliche Noth der Lage ihn rechtfertigte zur Selbsthülfe gegen seine Obrigkeit; aber nimmermehr ist er ein Revolutionair.

Dagegen, wenn die Anhänger von Thiers und Odilon Barrot uns versichern, sie brauchten nicht erst mit der Revolution zu brechen, sie hätten von Anbeginn mit ihr gebrochen, sie hätten keinen Theil an den Barrikadenkämpfen, an den Zusammenrottungen, an dem Unfug in der Nationalversammlung, sie wären unschuldig an Februar- und März-Revolution, so wollen wir ihnen antworten: Habt Ihr nicht Alles gethan, um den Willen des Königs dem Volkswillen unterthan zu machen? — um die ganze Gesellschaft zu entgliedern? — um jedes Band zur Geschichte und Vergangenheit des Landes abzubrechen? — um den Staat zu entchristianisiren? — wohl habt Ihr mit der Empörung, mit der Anarchie gebrochen, aber mit der Revolution habt Ihr nicht gebrochen! — —

Die Revolution ist deshalb die äußerste Sünde auf dem politischen Gebiete. Nehme man andere, auch noch so schwere Verschuldungen, Usurpation, Tyrannei, Unterdrückung der Gewissen, — so sind das Uebertretungen von Gottes Ordnung. Aber sie sind doch nicht die grundsätzliche Aufhebung von Gottes Ordnung, nicht der Trotz gegen das Ansehen von Gottes Ordnung, um das Ansehen menschlicher Ordnung an ihre Stelle zu setzen. Darum, bei gleichem Grade ist immer die Sünde auf Seite der Revolution schwärzer, als auf der andern. Die Pariser Bluthochzeit war ein bis dahin unerhörter Gräuel. Vielleicht hat jene himmelschreiende Missethat die Revolution als Verhängniß heraufbeschworen; vielleicht fiel das unschuldige Haupt Ludwigs XVI. als Sühne für die Blutschuld Carls IX. Aber selbst die Sünde der Bluthochzeit verblaßt gegen jenes systematisch feierliche Würgen in den Jahren des Schreckens, da sie nicht einmal vermeinten, Gott einen Dienst zu thun, sondern die Opfer an den Altären der Volksvergötterung schlachteten.

Man wendet mir vielleicht ein: Wie kann die Revolution so absolut verdammlich sein, da sie doch unstreitig hohe Güter gebracht hat? Wollte man etwa den Zustand vor 1789 zurückwünschen: die unbeschränkte Willkür des Königs, lettres de cachet auszufertigen, die Herabwürdigung der Bürgerlichen unter den Geburtsadel, die Leibeigenschaft der Bauern, die Rechtlosigkeit aller derer, die nicht zur Staatskirche gehören? Ist die Beseitigung alles dessen nicht unstreitig ein Gut? und verdanken wir nicht dieses Gut der Revolution?

Ich gestehe das Alles zu, aber ich frage: Ist es nicht auch ein Gut, daß der Mensch die Erkenntniß des Guten und Bösen hat, Gott gleich? und dennoch war es die Schlange, die den Menschen im Paradiese dazu verlockte, dieses Gut zu ergreifen! Alle Güter werden zu Uebeln, wenn der Mensch sie außerhalb Gottes Ordnung eigenmächtig sich aneignet. Die Erkenntniß des Guten und Bösen ist ein Gut; aber daß der Mensch Gutes und Böses unterscheiden lernte durch die eigene Sünde, das ist das Uebel. Die politische Freiheit, welche der Revolution als eine lieblich anzusehende Frucht vorschwebte, ist ein Gut; aber daß sie nicht angestrebt wurde innerhalb der Ordnung, die auf Gottes Gebot und Gottes Fügung ruht, sondern durch eine ganz neue Ordnung, die auf den Willen des Menschen sich gründen sollte, das war das Uebel, und dadurch verkehrten sich auch alle Güter, die man suchte, in Uebel. Man wollte rechtliche Schranken der Monarchie, und siehe da, man büßte die Monarchie, diesen Hort der Völker, selbst ein; man wollte das gute Recht der Bürgerlichen gegen den Adel, und man entzündete den Krieg der Armen gegen die Besitzenden; man wollte Gewissensfreiheit und man entchristlichte den Staat. Und auch bei uns, wo diese Mißbräuche längst nicht mehr bestanden, war man lüstern nach der politischen Freiheit im Geiste der Revolution, und sie ist uns geworden, gleichwie das jüdische Volk in der Wüste lüstern war nach Fleisch und Gott ihm Wachteln gab die Fülle, daß es daran Ekel bekam. — —

Der Ursprung der Revolution ist in jener Denkart, welche man jetzt durch den Ausdruck Rationalismus bezeichnet. Der Rationalismus ist dieselbe Erscheinung auf dem innerlichen religiösen Gebiete, welche die Revolution auf dem äußerlichen politischen Gebiete ist. Rationalismus ist die Emancipation des Menschen von Gott; das Heraustreten des Menschen aus Gottes Hand, um auf sich selbst zu stehen und Gott nicht zu bedürfen, und nicht zu beachten; daß der Mensch nicht der Offenbarung bedürfe, weil seine Vernunft weise genug ist, und nicht des Gnadenbeistandes, weil sein Wille stark genug ist, und nicht der Sühne durch das Blut Christi, weil seine Tugend rein genug ist, und daß er es verschmäht, von Gott zu empfangen, weil das seiner Würde entgegen ist. Aus dem Rationalismus kommt jene Vermessenheit und Zuversicht des philosophischen Systems, welches aus menschlicher Kraft die letzten Gründe des Weltzusammenhanges aufdecken will; ja, welches es unternimmt, das ganze All der Dinge als bloßen Ausfluß der Gesetze der menschlichen Vernunft zu erweisen, und er vollendet sich in seiner nothwendigen Entfaltung als pantheistische oder selbst materialistische Weltanschauung. Rationalismus ist deswegen nicht dasselbe mit Unglauben. Die Pharisäer in ihrer Selbstgerechtigkeit waren Ungläubige, aber nicht Rationalisten; die Sadducäer in ihrer Leichtfertigkeit waren Ungläubige, aber nicht Rationalisten. Der Rationalismus ist nicht bloß Unglaube an Gott; er ist ein Gegenglaube an den Menschen. Darum ist auch der Rationalismus in seinen Anfängen noch verträglich mit dem Glauben an Gott und das Christenthum. Aber in seiner reifen Frucht erscheint er als das, was er schon in seinem Samen war, als die Selbstvergötterung des Menschen.

Durch diesen Ursprung im Rationalismus wird das Wesen der Revolution noch klarer. Der Mensch stößt in seinem Herzen Gott vom Throne und setzt sich selbst auf seinen Stuhl. Das ist die Urumwälzung. Alle andere Umwälzung ist nur die Folge. Darum, als die Revolution auf ihren Höhepunkt gelangt war, schaffte sie auch sichtbarlich die Gottesdienste ab, und betete die menschliche Vernunft an in ihren Tempeln. Und die zweite Zukunft der Revolution, wie sie bereits angekündigt ist, die sociale Republik, zeigt im Voraus die zwei großen Inschriften: „Leugnung Gottes und Emancipation des Fleisches."

Auf das Wesen der Revolution und des Rationalismus paßt deshalb vollständig, was

vorhergesagt ist von „dem Menschen der Sünde, der sich im Tempel Gottes niedersetzt und anbeten läßt.“ Zwar geht diese Vorhersagung auf einen bestimmten Menschen, eine Persönlichkeit. Aber das ist ja durchaus der Gang, daß die weltbewegenden Mächte zuerst als allgemeines Element das Menschengeschlecht erfüllen, und dann erst in ihrer höchsten Steigerung sich als Individualität, als eine einige bestimmte Persönlichkeit darstellen. Ist es nun bereits im vollsten Schwange, daß das Menschengeschlecht sich die Gottheit beilegt, wie wenig gehört dann noch dazu, daß eine mächtige Persönlichkeit, getragen von dem Fanatismus der Massen, sich als den Repräsentanten der Gottheit des Menschengeschlechts erkläre und Anbetung fordere.

Rationalismus und Revolution sind darum nicht beständige oder immer wiederkehrende Erscheinungen in der Geschichte des Menschengeschlechts. Sie sind die reine scharfe Herausstellung des bösen Princips. Sie treten darum im bestimmten Momente in die Weltgeschichte ein, bilden eine bestimmte, vielleicht die letzte, Stufe in der Entwickelung des Kampfes zwischen den Geistern des Lichts und den Geistern der Finsterniß. Sie sind vielleicht der Anfang des Endes, die Zeichen des Eintritts in die apokalyptische Zeit. — —

Wenn denn die Revolution von einer solchen unergründlichen sittlichen Tiefe ist, so kann man sich nicht der gewöhnlichen Täuschung hingeben über die Mittel, sie zu schließen.

Man schließt die Revolution nicht durch eine Konstitutions-Urkunde. Eine solche ist vielmehr selbst ein Stück Revolution. Die Franzosen sind von 1789 bis 1852 damit beschäftigt, Konstitutions-Urkunden zu geben und die Revolution ließ sich den gähnenden Rachen nicht schließen durch den papiernen Maulkorb.

Man schließt die Revolution auch nicht durch die mechanische Gewalt, durch den Bonapartismus. Das französische Kaiserreich war nicht die Schließung der Revolution, sondern ihre Konsolidirung. Denn auch im Kaiserreich fehlte, so gut als in der Republik, die Geltung aller natürlichen Elemente, die Gott wachsen ließ, und aller geschichtlichen Elemente, die Gott gefügt hat. Da war keine Landesvertretung aus natürlichen Volkselementen, sondern der Kaiser machte den Senat; der Senat machte den gesetzgebenden Körper willkürlich. Es waren keine natürlichen Gemeinden und deren selbstständige Verwaltung, sondern der Kaiser machte die Gemeinden und setzte ihnen die Verwaltung ein. Es war keine natürliche Entfaltung der Wissenschaft, sondern die Universität von Frankreich, dieses große Dikasterium ungläubiger Gelehrter, befehligte die Wissenschaft in ganz Frankreich, und der Kaiser wieder befehligte die Universität. Selbst die Kirche in ihrer scheinbaren Wiederherstellung sollte nur im Dienste dieser mechanischen Gewalt stehen; die Pfarrer waren in der Willkür der Bischöfe, und die Bischöfe in der Gewalt des Kaisers. Im Kaiserreiche fehlte ferner wie in der Republik jeder Gedanke einer Gebundenheit, sei es an ein überkommenes Recht, sei es an den religiösen Glauben. Es fehlte das Prinzip, das in dem einzelnen Menschen das Gewissen ist, und das ich auch im Staate sein Gewissen nennen möchte, die Gebundenheit an eine von Gott gebotene Ordnung. Ja, ist nicht gerade die Epoche, die das französische Kaiserreich in Europa bezeichnet, das deutlichste Dokument, daß der Gedanke an solche Gebundenheit völlig abgethan war? Hat nicht Napoleon in Europa alles Recht gebrochen, alle Werke göttlicher Fügung zertrümmert, alle Naturfingerzeige der Nationalität für nichts geachtet? Hat er nicht in Allem kund gethan, daß sein eiserner Wille kein höheres Gesetz über sich erkennt? Auch das Kaiserreich ist, wie die Republik ein Reich auf Menschenwillen gegründet, durch Menschenverstand in allen seinen Theilen gemacht, nur Menschenwillen dienend. Der Bonapartismus ist nur eine andere Phase der Revolution. In der Periode des Schreckens waren es die infernalen Mächte, welche ihr Reich in Frankreich aufgeschlagen hatten. Im Kaiserreiche thronten die Naturmächte, die Mächte der Erde. Ein Strahl vom Himmel fiel auch in dieses Reich nicht, und das ist sein grauenhafter Zug. Bei allem Glanze der äußern Bildung und Intelligenz war es die Vernichtung des tiefsten menschlichen Wesens, als welches nur in den Strahlen von Oben Leben und Gedeihen hat. Der Grundzug der Revolution ist Menschenanbetung, Menschenvergötterung; in der Republik war es die Anbetung des Volkes, im Kaiserreiche die Anbetung seines gewaltigen Herrschers. Der Divus Imperator ist das Zurücksinken in das antike Heidenthum. Aber wenn ein christliches Volk ins Heidenthum zurücksinkt, da hat es nicht mehr die Unschuld der bloß natürlichen Mächte, da sind finstrere Mächte mit im Spiel. Wenn Revolution dasselbe wäre mit Anarchie, dann hat allerdings Napoleon die Revolution geschlossen. Wenn aber Revolution bedeutet die Aufrichtung eines Reiches menschlichen Willens gegen Gottes Ordnung, dann hat er die Revolution nicht geschlossen, sondern er ist ihr Vollstrecker, ihr Held. Und wenn vollends in der neuesten Zeit absolutistische Gewalt sich vermählt hat mit der Souverainetät des allgemeinen Stimmrechts, welches das Recht haben soll, Obrigkeiten ein- und abzusetzen, Verfassungen einzuführen und aufzuheben nach Belieben; wenn also nichts Bindendes mehr anerkannt ist, als bloß der Wille von Oben, der fragt, und die Masse der Willen von Unten, die antwortet, ein ewiges Gegenecho menschlicher Willkür; sollte das die Schließung der Revolution sein, und nicht vielmehr ihre riesenhafte Entfaltung? — — —

Es giebt eine Macht, aber auch nur Eine Macht, die Revolution zu schließen. Dies ist das Christenthum.

Das Christenthum ist der äußerste Gegensatz gegen die Sünde der Revolution. Denn es gründet das ganze Menschenleben auf Gottes Ordnung und Fügung. Das Christenthum ist aber zugleich die tiefste Befriedigung der Impulse der Revolution.

Nur das Christenthum vermag noch die gesellschaftliche Ordnung zu verbürgen, nachdem die Fundamente derselben, Königthum, Eigenthum, Ehe, schon von der großen Volksmasse überlegt und in Frage gestellt werden. Nur der christliche Sinn hat die freudige Hingebung an den König, den Gott uns gesetzt, an die Ehe, die Gott verbunden, an den Beruf, den Gott uns angewiesen, an die Gütervertheilung, die Gott gefügt hat. Der christliche Sinn verlangt nicht nach einer Obrigkeit, die er selbst sich gesetzt, nach einer Verfassung, die er selbst gemacht, nach einem Recht, das er selbst aus seiner Vernunft entdeckt hat. Er empfängt das Alles viel lieber von dem göttlichen Walten, und begnügt sich, an dem großen Bau der Zeiten sein bescheiden kleines Theil beizutragen, wie Gott es ihm zugewiesen.

Aber auch nur das Christenthum vermag es, die wirklichen Ziele, den wirklichen Fortschritt der Zeit zu erfüllen. Nur aus ihm kommen die gestaltenden Principien, von welchen man den befriedigenden Bau der Gesellschaft erwartet, die Freiheit, die Gleichheit, die Brüderlichkeit in ihrem wahren Wesen.

Aus dem Christenthum kommt die ächte Freiheit, daß der Mensch nur aus seinem Innersten heraus handle nach der Gabe, die er von Gott hat, und über die menschliche Obrigkeit nicht Richter ist, und doch zugleich die Gebundenheit an die Ordnungen Gottes, welchen die wahre Freiheit selbst gleich als ihrer Heimath zustrebt.

Aus dem Christenthum kommt die ächte Gleichheit, daß in jedem Menschen das Ebenbild Gottes zu seinem Rechte komme und zu seiner Ehre, die höher ist als Ritterehre, und doch zugleich die gliedliche Stellung für einen jeglichen, welche Mannigfaltigkeit der Rechte und der Ehren mit sich führt.

Aus dem Christenthum kommt die ächte Brüderlichkeit, die in jedem Menschen, nicht, wie der Socialismus, die menschliche Gattung prahlend feiert, sondern das Individuum demüthig liebt nach Leib und Seele, und deswegen das Erbarmen mit der Noth des Volkes, ohne die Verbrüderung mit der Sünde und der Verkommniß des Volkes.

Das Christenthum gewährt den köstlichsten aller politischen Gedanken, den Gedanken des Berufes, d. i. der Berufung von Gott. In diesem Gedanken löst sich der Gegensatz von Recht und Pflicht, von Gewalt und Schranke. Wenn der Proletarier behauptet, daß er das Recht habe, zur Gesetzgebenden Versammlung zu wählen und gewählt zu werden, wie jeder Andere, so fragt ihn, ob es seine Berufung von Gott ist, Gesetze zu geben; und wenn der große Grundeigenthümer sagt, es sei sein Recht, die Früchte seines Eigenthums zu genießen, und dürfen ihm nicht öffentliche Verpflichtungen auferlegt werden für seine Gutsinsassen und seine ärmern Nachbarn, so fragt ihn, ob das seine Berufung ist, für die Gott ihm so großes Gut verliehen.

Das Christenthum gründet die Gemeinschaft des heiligen Geistes, die als eine moralische Macht und als wechselseitige Verbürgung der göttlichen Ordnung auch der Obrigkeit Maaß giebt und Achtung gebietet, die ächte Volkssouverainetät.

Allerdings ist das Christenthum vor Allem die Macht, den einzelnen Menschen zu erlösen und selig zu machen; allein es ist auch die Macht in der Nation, aus welcher allein ächte Verfassung und ächte Freiheit erwächst. Das Christenthum bewirkt die Sehnsucht nach Gestaltung eines großen Gemeinwesens, welches ein Reich des Herrn sei, ein Schutz aller Persönlichkeiten in ihrer Freiheit und ihrer Reinheit, eine harmonische Fügung aller Gaben und Berufe zu einem Leibe; eine Handhabung der göttlichen Gerechtigkeit und göttlichen Heiligkeit — ein Gemeinwesen, welches jenen himmlischen Gruß erfüllt, der auch der letzte Zweck des Staats ist: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!

Darum, seitdem Christus auf Erden erschienen ist, hat es keinen Schimmer von politischer Freiheit gegeben, welcher nicht von dem Mittelpunkte des Christenthums seine Ausstrahlung erhalten. Das Deutsche Reich in den schönsten Zeiten seiner Freiheit war auf den christlichen Glauben gegründet. Was man jetzt als politische Freiheit bewundert, die konstitutionelle Monarchie Englands, die Demokratie Nordamerikas, sind das Werk und Erzeugniß der Puritaner, und die Puritaner waren zwar nicht frei von tiefen Verirrungen, von Zügen der Revolution, welche auch diesen beiden gefeierten Verfassungen anhaften, aber sie waren doch in ihrem Innersten von christlicher Glaubensbegeisterung getrieben, von der Sehnsucht, in ihrem ganzen Gemeinwesen, in ihrem Nationalleben das Reich Gottes zu bauen und die Ehre seines Namens zu verkünden. Das ist die Seele, welche sie ihren politischen Schöpfungen einhauchten und welche bis zu dieser Stunde der amerikanischen und englischen Verfassung ihr Dasein erhält. Und auch die drei östlichen Mächte, die vor vierzig Jahren den Bund gegen die Revolution auf Grund des Christenthums sich geschworen haben, sind mit nichten gehindert, daß eine der andern die volle Entfaltung der politischen Freiheit gewähre, je nach der Bildungsstufe ihres Volkes auf Grund der göttlichen Ordnung; und sie können dessen ungeachtet gemeinsam den heiligen Kampf führen gegen jenes Reich, das auf Menschenwillen gegen Gotteswillen gegründet ist, möge es in der oder jener Form auftreten.

Nur das Christenthum vermag die Revolution zu schließen. Denn das Christenthum ist das Urbild jenes Reiches der Freiheit, dessen bloßes Zerrbild die Revolution ist. Wo aber das Urbild im Lichte seiner Glorie aufgeht, da müssen die Schatten des Zerrbildes schwinden. Darum wird aber auch die Revolution nicht geschlossen werden, weil das Urbild des Christenthums auf Erden nimmer aufgeht, sondern die Revolution kann nur niedergehalten, der Fuß ihr auf den Nacken gesetzt werden; sie wird aber nicht aufhören, sich zu bäumen, und wenn die Wächter schlummern, so wird sie aufrecht stehen. Aehnlich wie Amalek von Israel in der Schlacht niedergehalten wurde, aber sofort emporstieg, wenn die betenden Hände Mosis sanken. Darum wird die Zeit nicht wiederkehren, in welcher die Obrigkeiten sich sorglos ihren Ungerechtigkeiten und Lastern, ihren Neigungen und Liebhabereien, ihren Nebenbuhlerschaften hingeben durften als im tiefen Frieden und bei gesicherter Herrschaft. Der Feind der menschlichen Gesellschaft ist gegürtet, und droht sie zu fällen, wenn sie durch Versündigung an ihrem göttlichen Beruf aus der Burg des göttlichen Schutzes heraustreten. Und auch wir, die wir als Unterthanen in dieser Zeit leben, sind schon auf unserem irdischen Gang von den göttlichen Gerichten umgeben. Auch wir dürfen das wachende Auge nicht schließen und die Rüstung nicht ablegen; denn wir Alle sind berufen zu Wächtern und Kämpfern wider die Revolution. Die Revolution ist ja ein Reich der Sünde, welches das ganze Menschenleben und Menschenwesen durchdringt. Der Kampf gegen sie weilt deshalb nicht blos an den Barrikaden und in den Parlamenten. Jeder, der den Glauben an Christum bekennt und ein Leben der Gottesfurcht, der Treue gegen den König, der Bescheidung in seinem Berufe, der Zucht und der Liebe führt, der führt Riesenstreiche gegen die Revolution. Der christliche Glaube und das christliche Bekenntniß haben die unendlichen Verheißungen für sich. Das zweischneidige Schwert des Wortes Gottes, selbst aus dem schwächsten Munde, wird auch durch den Felsenpanzer der Revolution durchdringen. Aber diese Verheißungen sind an eine Bedingung geknüpft: an die christliche Treue. Wer da mit der Revolution brechen will, der breche zuvor mit der eignen Sünde. Niemand kann den Feind in der Welt fällen, er fälle ihn denn zuvor im eignen Herzen. Der gründliche vollständige Bruch mit der Revolution ist die christliche Treue. Darum möge Gott geben, daß die Fürsten der Völker nicht aus der Burg seiner Hut heraustreten und daß die Wächter nicht schlummern und die Kämpfer nicht ermatten, und daß die betenden Hände Mosis nicht sinken; und Er möge geben, daß wir die Treue halten, damit wir als Sieger erfunden werden in dem irdischen Streite und in der ewigen Entscheidung. Das werde wahr!

Quelle: Friedrich Julius Stahl, Siebzehn parlamentarische Reden und drei Vorträge. Berlin: Wilhelm Hertz, 1862, S. 233–46. Online verfügbar unter: http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV009099160/ft/bsb10014222?page=245