Kurzbeschreibung

Dieses Lied eines anonymen Autorsaus der Zeit der Bauernkriege (1524–25) ist aus der Perspektive der rebellierenden Bauern geschrieben. Der Liedtext nimmt Bezug auf den Bundschuh, einen geschnürten Schuh, der typischerweise von Bauern getragen wurde als Symbol für die Bauernaufstände auf den Bannern der Bauern zu sehen war. Der text erwähnt zudem Florian Geyer von Giebelstadt, einen fränkischen Ritter des niederen Adels, der mit den Bauernaufständen sympathisierte und einer ihrer strategischen Anführer wurde. Er organisierte den „Schwarzer Haufen“, eine Kavalleriedivision, auf die im Lied mit dem „schwarzen Ross“ angespielt wird. Die Textzeilen über die Burg Weinsberg und den Pfalzgrafen erinnern an das Massaker von Weinsberg am 17. April 1525, bei dem die Burg von aufständischen Bauern gestürmt und niedergebrannt wurde. Die Bauern töteten dabei zahlreiche Mitglieder des örtlichen Adels, ihre Wachen und Landsknechte, darunter auch Graf Ludwig von Helfenstein.

Ein Bauernlied: Hei, Michel (ca. 1525)

Quelle

Quelle: Anonym, „Hei Michel“, ca. 1525. Early German Ballads, sung by Wolfgang Roth with lute accompaniment, vol. 1. Folkways Records (FH 3071), 1960.