Quelle
[Musik und Jubel]
Bataillon! Halt! Gewehr ab! Rührt euch!
Bürgermeister: Herr Oberst, ich kann es mir in dieser schweren Stunde nicht versagen, im Namen der Stadt und ihrer Einwohner unserem geliebten Regiment Lebewohl zu sagen.
Schwere Zeiten sind über uns hereingebrochen, Feinde ringsum. Nach vierundvierzig Jahren zwingt man uns die Waffen in die Hand, um nach segensreichen Jahren des Friedens unser Hab und Gut und unsere Stellung als Großmacht zu verteidigen.
Wie ein Mann hat sich Deutschland erhoben und freudig ziehen die
Söhne unseres Volkes hinaus, um in blutigen Schlachten deutsche Ehre und
deutsches Eigentum zu schützen. Wir müssen siegen, denn wir kämpfen für
eine gerechte Sache.
Die besten Segenswünsche begleiten unser
geliebtes Regiment und wir alle wünschen in dieser weihevollen
Abschiedsstunde ein frohes Wiedersehen nach siegreichem Kampf. Wir aber
wollen einstimmen in den Ruf: Unser geliebtes Regiment, Hurra - Hurra /
Hurra - Hurra / Hurra - Hurra
[Lied: Die Wacht am Rhein]
[Jubel]
Oberst: Mein lieber Herr Bürgermeister! Im Namen des Regiments herzlichen Dank für die freundlichen Abschiedsworte.
Freudigen Herzens folgen wir dem Rufe unseres Kaisers, um für das
Vaterland zu kämpfen. Jeder von uns ist stolz, sein Leben für das
Vaterland einzusetzen. Der langen segensreichen Friedensjahre, die wir
in den Mauern der uns lieb gewordenen Stadt in inniger Harmonie mit der
gesamten Bürgerschaft verbracht haben, werden wir uns stets dankbar
erinnern.
Jetzt ist keine Zeit für Worte, sondern durch die Tat
muss bewiesen werden, dass wir für das Vaterland und den Kaiser zu
kämpfen bereit sind. Mit den besten Segenswünschen für die Zukunft
unserer Garnison und ihrer Einwohner ziehen wir hinaus, dem Feinde
entgegen.
Stimmen Sie mit mir ein in den Ruf: Unser oberster Kriegsherr, seine Majestät Kaiser Wilhelm II., Hurra - Hurra / Hurra - Hurra / Hurra - Hurra
[Lied: Heil dir im Siegerkranz]
[Zuggeräusche]
[Lied: Die Russen sind alle Verbrecher]
[Gelächter]
Also bitte, wo soll ich das denn nun hinschreiben? Ach was, am besten Hauptlageramt Paris, wir sind ja doch bald da!
[Fanfare]
[Lied: Muss i denn zum Städele hinaus]
Quelle: Vaterländische Aufnahme der Deutschen Grammophon zum Besten deutscher Krieger und deren Angehörigen, 1. August 1914. Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv