Kurzbeschreibung

Diese Postkarte, die vom Berliner Verleger Wilhelm S. Schröder gedruckt und verkauft und von Adolf Hoffmann gezeichnet wurde, illustriert einen kriegerischen Hurrapatriotismus, bei dem ein deutscher und ein österreichischer Soldat, obwohl zahlenmäßig unterlegen, Seite an Seite auf ihre Feinde schießen, sie erdrosseln, mit Füßen treten und bespucken.

„Belgien“ und ‚Russland‘ wurden bereits plattgetreten – was die deutschen Siege bei Lüttich und Tannenberg widerspiegelt –, während Serbien und Montenegro in Panik fliehen. Das Bespucken von „Japan“ scheint eine besondere Verachtung auszudrücken – möglicherweise motiviert durch rassistische Feindseligkeit. Japan hatte Deutschland am 23. August 1914 den Krieg erklärt und war in die Stadt Tsingtao, Deutschlands Kolonialhafen an der Küste Chinas in der Jiaozhou-Bucht, eingefallen und hatte sie eingenommen.

Die Postkarte feiert also die frühen deutschen Siege, während sie gleichzeitig die zahlenmäßige, strategische und wirtschaftliche Überlegenheit der Entente herunterspielt.

Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg: „2 gegen 7“ (1914)

Quelle

Quelle: Propagandapostkarte, Zeichnung: Adolf Hoffmann, 1914. Stadtarchiv Bonn SN 013,507

Stadtarchiv Bonn

Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg: „2 gegen 7“ (1914), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/das-wilhelminische-kaiserreich-und-der-erste-weltkrieg-1890-1918/ghdi:image-5377> [26.09.2025].