Quelle
Quelle: Plakat, 1934. Grafiker: Hermann Witte. Bundesarchiv, Plak 003-018-046.
In der NS-Weltanschauung bestand eine enge Verbindung zwischen deutscher Gesinnung und produktiver Arbeit zur Förderung der Volksgemeinschaft. Um das produktive Potenzial der Arbeiter voll ausschöpfen zu können, war es nötig, deren Stimmung zu verbessern und sie allgemein zu größerer Unterstützung des Systems zu bewegen. 1934 wurde von der Deutschen Arbeitsfront unter der Leitung von Robert Ley das Programm „Schönheit der Arbeit“ (SdA) ins Leben gerufen. Es stand neben „Kraft durch Freude“, einer zweiten Initiative der Arbeitsfront, die Urlaub und andere Freizeitaktivitäten für Arbeitnehmer anbot. Gemeinsam zielten die beiden Programme darauf ab, die Zufriedenheit der Öffentlichkeit mit dem Regime zu verbessern und die Arbeitsleistung zu erhöhen.
SdA sollte konkret die visuelle Ästhetik und das funktionale Design von Fabriken und anderen Arbeitsstätten verbessern. Auf diesem Poster sind die SdA-Verbesserungsvorschläge für eine Fabrik zu sehen, d.h. saubere, klare Designelemente. Das angestrebte Resultat bestand in einem sichereren und angenehmeren Arbeitsumfeld, das aufgeräumt und frei von Schmutz und unangenehmen Elementen war. Das SdA-Programm war jedoch rein instruktiver Natur. So ermutigte es die Deutschen, eine saubere Arbeitsumgebung als wichtig zu betrachten und gab Hinweise, wie Verbesserungen vorgenommen werden können, doch wurden keine Mittel für notwendige Veränderungen bereitgestellt. Die finanzielle Verantwortung hierfür lag weiterhin bei den Fabrikbesitzern und -managern oder bei den Arbeitern selbst.
Quelle: Plakat, 1934. Grafiker: Hermann Witte. Bundesarchiv, Plak 003-018-046.