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Führer durch die Ausstellung „Entartete Kunst“
Die Ausstellung wurde zusammengestellt von der Reichspropagandaleitung, Amtsleitung Kultur. Sie wird in den größeren Städten aller Gaue gezeigt werden. […]
Was will die Ausstellung „Entartete Kunst“?
Sie will am Beginn eines neuen Zeitalters für das Deutsche Volk anhand von Originaldokumenten allgemeinen Einblick geben in das grauenhafte Schlußkapitel des Kulturzerfalles der letzten Jahrzehnte vor der großen Wende.
Sie will, indem sie das Volk mit seinem gesunden Urteil aufruft, dem Geschwätz und Phrasendrusch jener Literaten- und Zunft-Cliquen ein Ende bereiten, die manchmal auch heute noch gerne bestreiten möchten, daß wir eine Kunstentartung gehabt haben.
Sie will klar machen, daß diese Entartung der Kunst mehr war als etwa nur das flüchtige Vorüberrauschen von ein paar Narrheiten, Torheiten und allzu kühnen Experimenten, die sich auch ohne die nationalsozialistische Revolution totgelaufen hätten.
Sie will zeigen, daß es sich hier auch nicht um einen „notwendigen Gärungsprozeß“ handelte, sondern um einen planmäßigen Anschlag auf das Wesen und den Fortbestand der Kunst überhaupt.
Sie will die gemeinsame Wurzel der politischen Anarchie und der kulturellen Anarchie aufzeigen, die Kunstentartung als Kunstbolschewismus im ganzen Sinn des Wortes entlarven.
Sie will die weltanschaulichen, politischen, rassischen und moralischen Ziele und Absichten klarlegen, welche von den treibenden Kräften der Zersetzung verfolgt wurden.
Sie will auch zeigen, in welchem Ausmaß diese Entartungserscheinungen von den bewußt treibenden Kräften übergriffen auf mehr oder weniger unbefangene Nachbeter, die trotz einer früher schon und manchmal später wieder bewiesenen formalen Begabung gewissen-, charakter- oder instinktlos genug waren, den allgemeinen Juden- und Bolschewistenrummel mitzumachen.
Sie will gerade damit aber auch zeigen, wie gefährlich eine von ein paar jüdischen und politisch eindeutig bolschewistischen Wortführern gelenkte Entwicklung war, wenn sie auch solche Menschen kulturpolitisch in den Dienst der bolschewistischen Anarchiepläne stellen konnte, die ein parteipolitisches Bekenntnis zum Bolschewismus vielleicht weit von sich gewiesen hätten.
Sie will damit aber erst recht beweisen, daß heute keiner der an dieser Kunstentartung damals irgendwie beteiligten Männer kommen und nur von „harmlosen Jugendeseleien“ sprechen darf.
Aus alledem ergibt sich schließlich auch, was die Ausstellung „Entartete Kunst“ nicht will:
Sie will nicht die Behauptung aufstellen, daß alle Namen, die unter den ausgestellten Machwerken als Signum prangen, auch in den Mitgliederlisten der kommunistischen Partei verzeichnet waren. Diese nicht aufgestellte Behauptung braucht also auch nicht widerlegt zu werden.
Sie will nicht bestreiten, daß der eine oder andere der hier Vertretenen manchmal – früher oder später – „auch anders gekonnt“ hat. Ebensowenig aber durfte diese Ausstellung die Tatsache verschweigen, daß solche Männer in den Jahren des bolschewistisch-jüdischen Generalangriffs auf die deutsche Kunst in der Front der Zersetzung standen.
Sie will nicht verhindern, daß diejenigen Deutschblütigen unter den Ausgestellten, welche ihren jüdischen Freunden von ehedem nicht in das Ausland gefolgt sind, nun ehrlich ringen und kämpfen um eine Grundlage für ein neues, gesundes Schaffen. Sie will und muß aber verhindern, daß solche Männer von den Zirkeln und Cliquen einer so düsteren Vergangenheit dem neuen Staat und seinem zukunftsstarken Volk gar heute schon wieder als „berufene Bannerträger einer Kunst des Dritten Reiches“ aufgeschwatzt werden.
Zur Gliederung der Ausstellung
Da die Fülle der verschiedenen Entartungserscheinungen, wie sie die Ausstellung zeigen will, auf jeden Besucher ohnehin einen fast niederschmetternden Eindruck macht, wurde durch eine übersichtliche Gliederung dafür gesorgt, daß in den einzelnen Räumen jeweils der Tendenz und der Form nach zusammengehörige Werke in Gruppen übersichtlich vereinigt sind. Nachstehend wird die Führungslinie kurz dargestellt.
Gruppe 1.
Hier ist eine
allgemeine Übersicht über die
Barbarei der Darstellung vom
handwerklichen Standpunkt her zu gewinnen. Man sieht in dieser
Gruppe die fortschreitende
Zersetzung des Form- und
Farbempfindens, die bewußte
Verachtung aller handwerklichen Grundlagen der bildenden
Kunst, die grelle
Farbkleckserei neben der bewußten
Verzerrung der Zeichnung, die
absolute Dummheit der
Stoffwahl, lauter Dinge, die nach und nach den Charakter
einer frechen Herausforderung jedes normalen, kunstinteressierten
Beschauers annahmen.
Gruppe 2.
In diesen
Räumen sind solche Bildwerke zusammengefaßt, die sich mit
religiösen Inhalten befassen.
Man nannte diese Schauerstücke in der jüdischen Presse einstmals
„Offenbarungen deutscher Religiosität“. Der normal empfindende
Mensch denkt allerdings bei diesen „Offenbarungen“ eher an einen
Hexenspuk und empfindet sie,
ganz gleich, welchem religiösen Bekenntnis er angehört, als
unverschämten Hohn auf jede
religiöse Vorstellung.
Außerordentlich beachtenswert ist
die Tatsache, daß gemalte und geschnitzte Verhöhnungen
jüdisch-alttestamentarischer
Legenden nicht anzutreffen sind. Die Gestalten der
christlichen Legende hingegen
grinsen uns hier mit immer neuen Teufelsfratzen an.
Gruppe 3.
Die in dieser
Abteilung gezeigten Graphiken sind schlüssige Beweise für den
politischen Hintergrund der
Kunstentartung. Mit den Ausdrucksmitteln einer
künstlerischen Anarchie wird
hier die politische Anarchie als
Forderung gepredigt. Jedes einzelne Bild dieser Gruppe ruft
zum Klassenkampf im Sinne des
Bolschewismus auf. Der schaffende Mensch soll durch eine grob
tendenziöse Proletkunst gestärkt werden in der Überzeugung, daß er
so lange ein in geistigen Ketten schmachtender Sklave bleiben
wird, bis auch der letzte Besitzende, der letzte Nichtproletarier
von der erhofften bolschewistischen
Revolution beseitigt sein wird. Mit grauen und grünen
Elendsgesichtern starren
Arbeiter, Arbeiterfrauen und Arbeiterkinder dem Beschauer
entgegen. Auf den Zeichnungen sind alle überhaupt nur
vorstellbaren „Kapitalisten“ und „Ausbeuter“ dargestellt, wie sie
sich höhnend über das Elend des schaffenden Menschen hinwegsetzen.
Vom Fleischermeister bis zum Bankier sind alle diese
„Sklavenhalter“ dargestellt. Nur jene sicherlich damals auch nicht
darbenden jüdischen Kunsthändler, die sich gerade auch an dieser
Proletkunst nicht wenig bereicherten, sind auffälligerweise von
den Klassenkampfmalern ganz übersehen worden
Gruppe 4.
Auch diese
Abteilung hat eine ausgeprägte
politische Tendenz. Hier tritt
die „Kunst“ in den Dienst der marxistischen Propaganda für die
Wehrpflichtverweigerung. Die Absicht tritt klar zutage: Der
Beschauer soll im Soldaten den Mörder oder das sinnlose
Schlachtopfer einer im Sinn des bolschewistischen Klassenkampfes
„kapitalistischen Weltordnung“ erblicken. Vor allem aber soll dem
Volk die tief eingewurzelte Achtung vor jeder soldatischen Tugend,
vor Mut, Tapferkeit und Einsatzbereitschaft ausgetrieben werden.
So sehen wir in den Zeichnungen dieser Abteilung neben bewußt
Abscheu erregenden Zerrbildern von Kriegskrüppeln und den mit
aller Raffinesse ausgemalten Einblicken in Massengräber die
deutschen Soldaten als Trottel, gemeine erotische Wüstlinge und
Säufer dargestellt. Daß nicht nur Juden, sondern auch
deutschblütige „Künstler“ mit solch niederträchtigen Machwerken
die feindliche
Kriegsgreuelpropaganda, die
damals schon als Lügengewebe entlarvt war, nachträglich auf diese
Weise unaufgefordert erneut
bestätigten, wird für immer ein
Schandfleck der deutschen
Kulturgeschichte bleiben.
Gruppe 5.
Diese Abteilung
der Ausstellung gibt einen Einblick in die
moralische Seite der
Kunstentartung. Für die darin vertretenen „Künstler“ ist
offensichtlich die ganze Welt ein einziges großes
Bordell, und die Menschheit
setzt sich für sie aus lauter
Dirnen und
Zuhältern zusammen. Es gibt
unter dieser gemalten und gezeichneten Pornographie Blätter und
Bilder, die man auch im Rahmen der Ausstellung „Entartete Kunst“
nicht mehr zeigen kann, wenn man daran denkt, das auch Frauen
diese Schau besuchen werden. Es ist für jeden Menschen unseres
heutigen Deutschlands völlig unbegreiflich, daß man vor wenigen
Jahren noch, und zwar auch noch in den Jahren der
Zentrumsherrschaft unter Heinrich Brüning, so abgrundtiefe
Gemeinheiten, so viel Verkommenheit und ein so eindeutig
überführtes Verbrechertum unter der Devise „Freiheit der Kunst“
ungehindert an die niedersten Instinkte des Untermenschentums
appellieren ließ. Das aber darf nicht übersehen werden: Auch diese
Seite der Kunstentartung geht letzten Endes auf eine politische
Zielstellung zurück. Das ist schon daraus ersichtlich, daß fast
alle diese Schweinereien auch eine deutliche
marxistisch-klassenkämpferische Tendenz aufweisen. Immer wieder
begegnet man Blättern, auf denen Wüstlinge der „besitzenden
Klasse“ und ihre Dirnen in Gegensatz gestellt sind zu den
ausgehungerten Gestalten des im Hintergrunde sich müde
vorbeischleppenden „Proletariats“. Auf anderen Zeichnungen wird
die Dirne idealisiert und in Gegensatz gestellt zur Frau der
bürgerlichen Gesellschaft, die nach Ansicht der Macher dieser
„Kunst“ moralisch viel verworfener ist als die Prostituierte.
Kurzum: Das moralische Programm des
Bolschewismus schreit in dieser Abteilung von allen
Wänden.
Gruppe 6.
Hier wird an
einer größeren Zahl von Werken sichtbar gemacht, daß sich die
entartete Kunst vielfach auch in den Dienst jenes Teiles der
marxistischen und bolschewistischen Ideologie gestellt hat, deren
Ziel lautet: Planmäßige Abtötung der
letzten Reste jedes Rassebewußtseins. Wurde in den Bildern
der vorigen Abteilung die Dirne als sittliches Ideal hingestellt,
so begegnen wir nun hier dem
Neger und
Südseeinsulaner als dem
offensichtlichen rassischen
Ideal der „modernen Kunst“. Es ist kaum zu glauben, daß die
Macher dieser Bildwerke in Deutschland oder in Europa ihre Heimat
haben oder wenigstens damals noch hatten. Dabei ist allerdings zu
betonen, daß auch diese Niggerkunst handwerklich so barbarisch
ist, daß sich mancher Neger mit Recht dagegen auflehnen würde, in
den dargestellten Gestalten Menschen seinesgleichen zu erblicken
oder gar der Urheberschaft an solchen Bildwerken bezichtigt zu
werden.
Gruppe 7.
In dieser
Abteilung der Ausstellung wird klar gemacht, daß außer dem Neger
als dem rassischen Ideal der damals „modernen“ Kunst auch ein ganz
besonders geistiges Ideal
vorschwebte, nämlich der Idiot,
der Kretin und der
Paralytiker. Auch wo sich diese
„Künstler“ selbst oder gegenseitig porträtierten, kommen dabei
ausgesprochen kretinhafte Gesichter und Gestalten heraus. Das mag,
den übrigen Werken nach zu schließen, nicht immer ein
grundsätzlicher Verzicht auf Ähnlichkeit sein. Sicher aber ist,
daß jedes stupid-idiotenhafte Gesicht die hier vertretenen
„Modernen“ besonders zum
Schaffen angeregt hat. Anders wäre es nicht zu erklären, daß auch
diese Abteilung der Ausstellung in Plastik, Graphik und Malerei so
umfangreich ist. Hier sind menschliche Figuren zu sehen, die
wahrhaftig mit Gorillas mehr Ähnlichkeit haben als mit Menschen.
Hier gibt es Porträts, gegen die die ersten geschichtlich
bekannten Versuche der Menschendarstellung in steinzeitlichen
Höhlen reife Meisterwerke sind. Aber
auch für solche Schauerstücke wurden, wie die Ankaufspreise
ausweisen, noch vor wenigen Jahren höchste Preise verlangt und
bezahlt.
Gruppe 8.
In einem
kleinen Raum sind hier der Abwechslung halber einmal
nur Juden vertreten. Damit
keine Mißverständnisse entstehen, sei bemerkt, daß es sich hier
nur um eine kleine Auswahl aus den zahlreichen jüdischen
Machwerken handelt, die die Ausstellung insgesamt zeigt. Die
großen „Verdienste“, die sich die jüdischen Wortführer, Händler
und Förderer der entarteten Kunst zweifellos erworben haben,
rechtfertigt zur Genüge diese
„Sonderehrung“. Hier findet
sich u. a. auch „Der neue Mensch“, wie ihn sich Jud
Freundlich erträumt hat. Dort
stehen und hängen auch noch andere plastische und gemalte
Wüstenträume herum, denen gegenüber Worte versagen müssen.
Gruppe 9.
Dieser
Abteilung kann man nur die Überschrift
„Vollendeter Wahnsinn“ geben.
Sie nimmt den größten Raum der Ausstellung ein und enthält einen
Querschnitt durch die Ausgeburten sämtlicher
„Ismen“, die Flechtheim,
Wollheim und Cohnsorten im Laufe der Jahre ausgeheckt, gefördert
und verramscht haben. Auf den Bildern und Zeichnungen dieses
Schauerkabinetts ist meistens überhaupt nicht mehr zu erkennen,
was den kranken Geistern vorschwebte, als sie zu Pinsel oder Stift
gegriffen. Der eine „malte“ schließlich nur noch mit dem Inhalt
von Mülleimern. Ein anderer begnügte sich mit drei schwarzen
Linien und einem Stück Holz auf einem großen weißen Untergrund.
Ein Dritter hatte die Erleuchtung, „Einige Kreise“ auf zwei
Quadratmeter Leinwand zu malen. Ein Vierter verbrauchte
nacheinander für drei Selbstbildnisse gut drei Kilogramm Farbe, da
er sich nicht einig werden konnte, ob sein Kopf grün oder
schwefelgelb, rund oder eckig, seine Augen rot oder himmelblau
oder sonst etwas sind. In dieser Gruppe des Wahnsinns pflegen die
Ausstellungsbesucher nur noch den Kopf zu schütteln und zu lachen.
Sicher nicht ohne Grund. Aber wenn man bedenkt, daß auch all diese
„Kunstwerke“ nicht etwa aus verstaubten Ecken verlassener
Ateliers, sondern aus den Kunstsammlungen und Museen der großen
deutschen Städte herausgeholt wurden, wo sie teilweise noch in den
ersten Jahren nach der Machtergreifung hingen und der staunenden
Mitwelt dargeboten wurden, dann kann man nicht mehr lachen:
dann kann man nur mit der Wut
darüber kämpfen, daß mit einem so anständigen Volk wie dem
deutschen überhaupt einmal so Schindluder getrieben werden
konnte.
[…]
Quelle: Entartete Kunst Ausstellungsführer. Berlin: Verlag für Kultur- und Wirtschaftswerbung, 1937.