Kurzbeschreibung

Horst Wessel war in den späten 1920er Jahren Anführer der SA-Miliz im Berliner Stadtteil Friedrichshain.  Er schrieb den Text dieses Liedes 1929 zu einer alten, in Deutschland weit verbreiteten Volksmelodie.  Im Jahr 1930 wurde Wessel bei einem Streit um die Räumung seiner Wohnung von zwei Kommunisten tödlich verletzt. Während er im Sterben lag, besuchte Goebbels ihn im Krankenhaus und plante bereits, ihn öffentlichkeitswirksam zum Märtyrer zu machen. Nach Wessels Tod bemühten sich die Nazis sofort, ihm einen mythologischen Status zu verleihen, und veranstalteten ein feierliches Heldenbegräbnis, bei dem Goebbels von ihm als einer „christusähnlichen“ Figur sprach. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde das „Horst-Wessel-Lied“ zur Nationalhymne, die zusammen mit der ersten Strophe des Deutschlandliedes („Deutschland, Deutschland über Alles“) gesungen wurde. Nach 1945 wurde das Lied in Ost- und Westdeutschland verboten.

Horst Wessel-Lied (1929)

Quelle

Die Fahne hoch!
Die Reihen fest (dicht/sind) geschlossen!
SA marschiert
Mit ruhig (mutig) festem Schritt
|: Kam’raden, die Rotfront und Reaktion erschossen,
Marschier’n im Geist
In unser’n Reihen mit :|

Die Straße frei
Den braunen Bataillonen
Die Straße frei
Dem Sturmabteilungsmann!
|: Es schau’n aufs Hakenkreuz voll Hoffnung schon Millionen
Der Tag für (der) Freiheit
Und für Brot bricht an :|

Zum letzten Mal
Wird Sturmalarm (/-appell) geblasen!
Zum Kampfe steh’n
Wir alle schon bereit!
|: Schon (bald) flattern Hitlerfahnen über allen Straßen (über Barrikaden)
Die Knechtschaft dauert
Nur noch kurze Zeit! :|
 

Quelle: Tonaufnahme, o.D. Internet Archive
https://archive.org/details/horstwessellieddiefahnehoch

Horst Wessel-Lied (1929), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ghdi:audio-5004> [04.11.2024].