Kurzbeschreibung
Der protestantische Pfarrer Martin Niemöller (1892–1984) wurde zu
einer zentralen Figur des Widerstandes gegen nationalsozialistische
Gleichschaltung und ideologische Unterwanderung der evangelischen
Kirche. Bis zur Machtübernahme war der überzeugte Nationalist und
Veteran des 1. Weltkriegs Niemöller ein entschiedener Gegner der
Weimarer Republik und gehörte zur Wählerschaft der NSDAP. Schon bald
nach Hitlers Amtsantritt wandte er sich jedoch gegen das NS-Regime. Als
die „Deutschen Christen“ 1933 versuchten, den „Arierparagraphen“ in der
evangelischen Kirche einzuführen, gründete Niemöller aus Protest den
Pfarrernotbund. Seit 1934 wurde er von der Gestapo überwacht und im
gleichen Jahr seines Amtes enthoben, einige Monate später jedoch nach
Protesten seiner Gemeinde wiedereingesetzt. Niemöller schloss sich der
Bekennenden Kirche an und wurde schließlich im Juli 1937 verhaftet.
Obwohl bei der Urteilsverkündung ein Jahr später seine Haftstrafe
bereits für abgegolten erklärt wurde, verschleppte ihn die Gestapo ins
KZ Sachsenhausen, in dem er bis Kriegsende interniert blieb. Nach der
Befreiung gehörte er zu den Verfassern des Stuttgarter
Schuldbekenntnisses und blieb weiterhin politisch engagiert. Dieses Bild
zeigt Niemöller mit einer Gruppe von Konfirmanden in seiner Gemeinde in
Berlin-Dahlem im Frühjahr 1937, wenige Monate vor seiner Verhaftung.