Quelle
Quelle: Schwarz-weiß Fotografie, ohne Datum, unbekannter Fotograf. Landesarchiv Berlin.
Der Bund Deutscher Mädel (BDM) wurde 1930 als Zweig der Hitler Jugend (HJ), dem Jugendverband der NSDAP, gegründet. Nach dem Januar 1933 traten zahlreiche Mädchen in den BDM ein, und ab 1939 wurde die Mitgliedschaft Pflicht für alle Mädchen zwischen zehn und achtzehn Jahren. Der BDM bot jungen Mädchen zahlreiche Gelegenheiten, häusliche Aufgaben zu erlernen.
Auf diesem Bild begutachtet eine BDM-Führerin die geputzten Schuhe der Mädchen. Die Mitglieder des BDM lernten putzen, kochen, nähen und Kinderpflege, um zu idealen Ehefrauen und Müttern heranzuwachsen – dies war schließlich der Grundstein der NS-Bevölkerungs- und Geschlechterpolitik. Frauen sollten einen (rassisch unbedenklichen) deutschen Mann heiraten und mehrere Kinder gebären, um den Fortbestand der „arischen Rasse“ zu sichern. Paradoxerweise mussten die Frauen, die als BDM-Führerinnen dienten, ungebunden, unverheiratet und kinderlos sein, obwohl sie Unterricht in den von Ehefrauen und Müttern erwarteten Fertigkeiten erteilten. Als die Leiterin des BDM, Trude Mohr, 1937 heiratete, musste sie zurücktreten und wurde durch Dr. Jutta Rüdiger, eine ledige Frau und enge Vertraute des HJ-Führers, ersetzt. Innerhalb der NS-Weltanschauung gab es keinen Platz für eine Frau, die sowohl eine Karriere als auch eine Familie anstrebte.
Quelle: Schwarz-weiß Fotografie, ohne Datum, unbekannter Fotograf. Landesarchiv Berlin.