Kurzbeschreibung

Nach dem Überfall auf Polen 1939 und auf die Sowjetunion 1941 versuchten Wehrmacht und SS, Widerstand in der osteuropäischen Bevölkerung auszumerzen. In vielen Fällen führten von der SS ausgebildete Einsatzgruppen die Suche und Hinrichtung Tausender polnischer und russischer „Partisanen“ durch. Der Begriff „Partisan“ wurde dabei weit gefasst: dazu zählten ehemalige Politiker, Kommunisten, in den Wald geflüchtete Juden, Widerstandskämpfer und Personen, die den Widerstand im Untergrund unterstützten. In ersten Nachkriegsaussagen wurde stets behauptet, dass die Einsatzgruppen die meisten dieser Hinrichtungen durchgeführt hätten. Bilder wie dieses aus dem Jahr 1942 zeigen jedoch, dass auch die Wehrmacht an der Ermordung Tausender sogenannter Partisanen beteiligt war. Hier erschießt ein 18-köpfiges Wehrmachtskommando sechs Männer. Die Entscheidung über die Erschießung von Partisanen wurde nicht nur von offizieller Seite getroffen. In vielen Fällen wurden Männer und Frauen nach den Launen der örtlichen Wehrmachts- und SS-Einheiten hingerichtet. Obwohl das Fotografieren dieser Tötungen offiziell verboten war, trugen viele Wehrmachtssoldaten Kameras bei sich und dokumentierten ihre Beteiligung an diesen Verbrechen. In einigen Fällen schickten Soldaten die Fotos zusammen mit einem Brief, in dem sie ihre „Arbeit“ an der Ostfront beschrieben, an ihre Familien.

Erschießung sowjetischer „Partisanen“ (1942)

Quelle

Quelle: Archivtitel: Sowjetunion-Nord.Erschießungskommando bei der Exekution von sechs Männern, September 1941. Foto: Thiede. Bundesarchiv Bild 101-212-0221-07. Online verfügbar unter Wikimedia Commons: https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABundesarchiv_Bild_101I-212-0221-07%2C_Russland-Nord%2C_Erschie%C3%9Fung_von_Partisanen.jpg