Kurzbeschreibung
Mit dem Ausbruch des Korea-Krieges im Juni 1950 wurden
Sicherheitspolitik und die umstrittene Wiederaufrüstung zum
beherrschenden innenpolitischen Thema in der BRD. Auf diesem in Bonn
aufgenommenen Bild sind Propaganda-Plakate für die geplante Europäische
Verteidigungsgemeinschaft zu sehen, welche die Streitkräfte aller
Mitgliedsstaaten zusammenfassen und Ängste vor einem unabhängigen
deutschen Militär verringern sollte. Sie basierte auf einem Vorschlag
des französischen Ministerpräsidenten René Pleven. Adenauer verband die
Diskussion um eine Wiederbewaffnung mit der Forderung nach Souveranität
für die Bundesrepublik und machte diese zur Bedingung. Am 26. Mai 1952
unterschrieb er den sog. Deutschlandvertrag mit den Westalliierten, der
das Besatzungsstaut aufhob und der BRD Souveranität erteilte.
Frankreich, Großbritannien und die USA unterzeichneten den Vertrag über
die Europäische Verteidigungsgemeinschaft EVG am 27. Mai 1952. Der
EVG-Vertrag konnte jedoch nicht in Kraft treten, bis er von allen
unterzeichnenden Staaten ratifiziert worden war. Ende August 1954 lehnte
die französische Nationalversammlung den Vertrag über eine Europäische
Verteidigungsgemeinschaft ab, und das Projekt wurde
zurückgestellt.
Jedes Plakat zeigt einen sowjetischen Soldaten
begleitet von den Worten: „Er ist bewaffnet“. Auf den ersten Blick
scheinen sich die Bilder zu gleichen. Doch bei genauerem Hinsehen
erkennt man im Hintergrund eines jeden Plakates ein anderes bekanntes
Bauwerk, vor dem der Soldat platziert ist, jeweils aus der Region
stammend, in der plakatiert wurde. (Das dritte Plakat von rechts zeigt
zum Beispiel den Kölner Dom). Links auf dem Foto ist Joachim Freyer zu
sehen, Gruppenleiter in der Militärischen Abteilung der „Dienststelle
Blank“, aus der später das Bundesministerium der Verteidigung
hervorgehen sollte.