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Quelle: picture-alliance / dpa (c) dpa-Bildarchiv
Nach der Ermordung des bisherigen Präsidenten der Treuhandanstalt Detlev Karsten Rohwedder durch RAF-Terroristen wurde im Juli 1991 dessen Stellvertreterin Birgit Breuel Chefin der THA. Im Gegensatz zu seinem behutsameren Vorgehen befürwortete Breuel eine möglichst schnelle Privatisierung. Bis zur offiziellen Auflösung der THA Ende 1994 wurden über 15.000 Privatisierungen von Unternehmen und Unternehmensteilen vorgenommen. Außerdem erreichte die THA Investitionszusagen in Höhe von 211 Mrd. DM und Beschäftigungszusagen für 1,5 Mio. Arbeitsplätze. Allerdings wurden zunächst Verträge ohne Vertragsstrafen abgeschlossen, so dass (einer Schätzung Breuels von 1992 zufolge) 20 bis 30 Prozent der Arbeitsplatzzusagen nicht eingehalten wurden. Insgesamt stand den Privatisierungserlösen der THA (etwa 67 Mrd. DM) ein Defizit von 256,4 Mrd. DM gegenüber. Nachfolgeinstitution der THA wurde die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS). Im Bild: Die scheidende Treuhand-Präsidentin Birgit Breuel entfernt am 30. Dezember 1994 eigenhändig mit einem Schraubenzieher das Firmenschild am Eingang der Treuhandanstalt in Berlin. Die größte Industrieholding der Welt tritt nach viereinhalb Jahren Privatisierung und Sanierung von Unternehmen der ehemaligen DDR-Planwirtschaft endgültig ab.
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