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Stralsund, eine ehemalige Hansestadt, ist ein Ostseehafen am Strelasund gegenüber der Insel Rügen. Die Einwohner Stralsunds nahmen früh den protestantischen Glauben an und ergriffen daher im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) Partei für Schweden. Gemäß dem Westfälischen Frieden (1648) wurde Stralsund zusammen mit dem Rest Vorpommerns an die Schweden abgetreten. Im 17. und 18. Jahrhundert war Stralsunds Geschichte gekennzeichnet durch wiederholte Belagerungen und erfolgreichen Widerstand. Beispielsweise widersetzte sich die Stadt 1628 bekanntermaßen einer langen Belagerung durch Albrecht von Wallenstein. Die Stadt war allerdings weniger erfolgreich bei der Abwehr eines anhaltenden Angriffs durch preußische, sächsische und dänische Truppen im Jahr 1715. Die Belagerung dauerte von Juli bis Dezember und endete in einer schwedischen Niederlage. Diese schematische Darstellung, von den Siegern und für die Sieger angefertigt, erinnert an jene Belagerung. Die Zeichnung datiert aus dem Jahr 1718, drei Jahre nachdem die Belagerung stattgefunden hatte. Die Belagerung Stralsunds 1715 ereignete sich im Zusammenhang mit dem 2. Großen Nordischen Krieg (1700-1721), der primär ein Ringen um die Hegemonie im Ostseeraum zwischen Schweden einerseits und Russland, Dänemark-Norwegen sowie Sachsen-Polen andererseits war. Obwohl der Tod des schwedischen Königs Karl XI. (reg. 1660-1697) und die anschließende Thronfolge seines vierzehnjährigen Sohnes Karl XII. (reg. 1697-1718) den unmittelbaren Anstoß für die Bildung der antischwedischen Koalition lieferte, stellte der 2. Nordische Krieg die Fortsetzung einer Tradition des Widerstandes gegen die schwedische Vormachtstellung in Nordeuropa dar, die bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückging.
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