Quelle
Etatstärke des Heeres1
Jahr | Gesamtstärke | Offiziere Mann | Mannschaften | Davon Unteroffiziere | Gesamtstärke in % der Bevölkerung |
1880 | 422 589 | 17 227 | 401 659 | 48 531 | 0,937 |
1881 | 449 257 | 18 128 | 427 274 | 51 586 | 0,989 |
1887 | 491 825 | 19 262 | 468 4092 | 55 447 | 1,035 |
1891 | 511 657 | 20 400 | 486 9833 | 58 448 | 1,028 |
1894 | 584 548 | 22 534 | 557 1124 | 77 883 | 1,138 |
1900 | 600 516 | 23 850 | 571 6925 | 80 556 | 1,065 |
1905 | 609 758 | 24 522 | 580 1586 | 82 582 | 1,006 |
1910 | 622 483 | 25 718 | 589 672 | 85 226 | 0,959 |
1914 | 800 646 | 30 739 | 761 438 | 105 856 | 1,181 |
Die Auswahl wurde nach den Jahren getroffen, in denen durch Gesetze zur Friedenspräsenzstärke des Heeres eine Erhöhung der Gesamtstärke eintrat.
Eigentlich hätte die Personalstärke auf die männliche Bevölkerung bezogen werden müssen: da indessen die Sexualproportion der Bevölkerung in Friedenszeiten relativ konstant bleibt, erweist sich die Relation zur Gesamtbevölkerung als fast gleichwertig; als Bezugsgröße wurde die mittlere Bevölkerung der Jahre benutzt.
Die Zahl der neu ausgehobenen Rekruten stand in einer beachtenswerten Relation zur gesamten Personalstärke. So waren es beispielsweise 1880 151 180 Mann, 1910 dagegen bereits 267 554 Rekruten. Ein Teil der Rekruten waren Freiwillige: 1875: 16 069; 1880: 18 767; 1889: 25 954 (davon vor Beginn des militärdienstpflichtigen Alters: 13 125); 1900: 49 122 (22 738); 1910: 69 146 (29 186).7
In den 70er und 80er Jahren gab es eine relativ hohe Zahl von Rekruten, die sich der Wehrpflicht durch unerlaubte Auswanderung entzogen und deshalb gerichtlich verurteilt wurden: 1875: 17 451; 1880: 11 446; 1889: 19 139. Für die spätere Zeit, in der allerdings die Gesamtzahl der Auswanderer (seit Mitte der 90er Jahre) stark zurückging, sind Zahlen über die wegen unerlaubter Auswanderung Verurteilten nicht mehr verfügbar.
1 Die Personalstärke der Marine war vergleichsweise gering; sie betrug:
1880: 11 116 | 1894: 20 498 |
1881: 11 352 | 1900: 28 326 |
1887: 15 244 | 1905: 40 862 |
1891: 17 083 | 1910: 57 374 |
2 Diese Zahl stellt die durch Gesetz vom 11. März 1887 festgesetzte Friedenspräsenzstärke des Heeres dar (ohne Einjährig-Freiwillige); Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1887, S. 161.
3 Die Zahl stellt die durch Gesetz vom 15. Juli 1890 festgesetzte Friedenspräsenzstärke des Heeres (ohne Einjährig-Freiwillige) dar; Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1891, S. 148.
4 Die Zahl berechnet sich aus der durch Gesetz vom 3. August 1893 festgesetztes Friedenspräsenzstärke des Heeres von 479 229 (Gemeine) plus der Zahl der Unteroffiziere, die fortan nicht mehr in der Friedenspräsenzstärke enthalten sind; Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1894, S. 149.
5 Berechnet wie unter Anm. 4 beschrieben; Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1900, S. 172.
6 Analog zu Anm. 4 und 5 berechnet.
7 Die Zahl der Freiwilligen enthält die der Einjährig-Freiwilligen, d. h. Rekruten, des aufgrund ihrer Schulbildung und der Aufbringung der Kosten ihres Unterhalts des besondere Privileg hatten, nur ein Jahr dienen zu müssen. Vgl. dazu Ritter/Kocka, Deutsche Sozialgeschichte, S. 224 f.
Quelle: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, jeweiliger Jahrgang.; abgedruckt in Gerd Hohorst, Jürgen Kocka und Gerhard A. Ritter, Hrsg., Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch: Materialien zur Statistik des Kaiserreichs 1870–1914. München, 1975, 2: S. 171–72.