Kurzbeschreibung

Dieses Bild zeigt den Brand einer Synagoge in der kleinen Stadt Ober-Ramstadt in Hessen. Anwohner setzten das Gebäude am Morgen nach dem Novemberpogrom am 9. November 1938 in Brand. Wie in ganz Deutschland, sorgte die örtliche Feuerwehr an diesem Tag dafür, dass keine umliegenden „arischen“ Gebäude zerstört wurden, und ließ zu, dass das Feuer in der Synagoge weiter brannte, wodurch deren Zerstörung sichergestellt wurde. Ein ortsansässiger Jude und lebenslanger Einwohner von Ober-Ramstadt, Julius Berndorf, der an dem Tag, an dem dieses Foto aufgenommen wurde, 23 Jahre alt war, erzählte einem Reporter des Jewish Journal in den Nachkriegsjahren, dass er sich daran erinnere, von seinem nahe gelegenen Haus aus gesehen zu haben, wie die Flammen das Gebäude verschlangen. Das Pogrom von 1938 fand in ganz Deutschland statt; der Hass und die Gewalt, die ausbrachen und jüdische Häuser, Geschäfte und religiöse Stätten zerstörten und Tausende von jüdischen Familien einschüchterten, beschränkten sich nicht auf Großstädte wie Berlin, München oder Frankfurt. Wie dieses Foto beweist, beteiligten sich auch Kleinstädte und Nachbarschaften bereitwillig an diesen Angriffen.

Brennende Synagoge in einer hessischen Kleinstadt (9. November 1938)

Quelle

Quelle: Foto der brennenden Synagoge in Ober-Ramstadt, Hessen, 9. November 1938. Foto: Georg Schmidt. United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Trudy Eisenberg.