Quelle
Quelle: 1) Bundesarchiv NJ-U 415, Bl. 23
2) Bundesarchiv
NJ-2/4
Diejenigen, die sich gegen das NS-Regime aussprachen, gingen dabei oft ein großes Risiko ein. Zu den Strafen für Dissidenten gehörten häufig Gefängnis, Einschüchterung durch die Gestapo und die Verschleppung in ein Konzentrationslager. Als sich der Krieg gegen Deutschland wendete, wurde die Opposition in einigen Fällen mit der Hinrichtung im Schnellverfahren geahndet. Dennoch gab es in den zwölf Jahren der Nazi-Diktatur immer wieder Menschen, die Hitler und seine Regierung kritisierten. Diese beiden Bilder, regimekritische Klebezettel, die an öffentlichen Plätzen angebracht wurden, sind gute Beispiele dafür, wie einige Menschen ihre Opposition gegen die Nazis und ihre Politik zum Ausdruck brachten. Der erste Aufkleber, der 1935 in einem Aufzug in den Büros der Hamburg-Amerika-Linie angebracht wurde, spielt mit dem von den Nazis aufgegriffenen Zitat des Historikers Heinrich von Treitschke „Die Juden sind unser Unglück“, indem er „Juden“ durch „Nazis“ ersetzt. Er tauchte auch in Toiletten, Telefonzellen und anderen öffentlichen Orten in ganz Hamburg auf. Die Geschäftsleitung meldete die Aufkleber an die NS-Behörden, um negative Konsequenzen zu vermeiden.
Der zweite Aufkleber, der 1942 an Litfaßsäulen, Laternenpfählen und Verkaufsvitrinen angebracht wurde, zeigt die Frustration über die Lebensbedingungen während des Krieges. Er wurde aus Protest an der NS-Propagandaausstellung „Das Sowjet-Paradies“ verbreitet. Der Aufkleber verweist auf die Verärgerung der Deutschen über die abnehmende Auswahl und Verfügbarkeit von Lebensmitteln und Konsumgütern sowie die Ausweitung des Polizeistaats mit den Aktivitäten der Gestapo, die mit drei Jahren totaler Kriegführung einhergingen.
Quelle: 1) Bundesarchiv NJ-U 415, Bl. 23
2) Bundesarchiv
NJ-2/4