Kurzbeschreibung
Neben dem massenhaften Einsatz von Fremdarbeitern wurden während des
Krieges verstärkt auch KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit herangezogen.
SS-eigene Wirtschaftsunternehmen wie die Deutschen Ausrüstungswerke
(DAW) und die Gesellschaft für Textil- und Lederverwertung (Texled)
beuteten bereits die Arbeitskraft der Häftlinge aus. Nach mehrmonatigen
Verhandlungen einigten sich im September 1942 das SS-Wirtschafts- und
Verwaltungshauptamt und das Rüstungsministerium unter Albert Speer auf
die Ausweitung der Beschäftigung von Häftlingen in der
Rüstungsindustrie. Firmen konnten nun Häftlinge gegen Entgelt von der SS
„ausleihen“ und so als billige Arbeitskräfte ausnutzen; in unmittelbarer
Nähe der Arbeitsstellen wurden hierfür KZ-Außenkommandos und -lager
eingerichtet. Ende 1944 waren insgesamt etwa 500.000 KZ-Häftlinge als
Zwangsarbeiter eingesetzt.
Im Bild: Häftlinge des KZ Dachau unter Bewachung als Zwangsarbeiter.
In Dachau unterhielt die SS Werke der DAW und der Deutschen Lebensmittel
GmbH (DLG), das Bekleidungswerk der Waffen-SS sowie eine „Plantage“ der
Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung (DVA).