Kurzbeschreibung

Als unverkennbar deutlich wurde, dass Hitler und die NS-Regierung die willkürliche Gewalt gegen die deutschen Juden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 inszeniert hatten, forderten der britische Außenminister Samuel Hoare und andere hochrangige Kabinettsmitglieder die britische Regierung nachdrücklich dazu auf, ihre Haltung, jüdischen Flüchtlingen die Einreise nach Großbritannien zu verbieten, zu ändern. In den folgenden Monaten erklärte sich die britische Regierung bereit, mit Unterstützung von Organisationen wie dem Inter-Aid Committee for Children from Germany and Austria einer nicht näher bezeichneten Anzahl jüdischer Kinder die Einreise zu gestatten. Dieses Bild zeigt ein Beispiel für die Dokumente, die Tausende von jüdischen Kindern benötigten, um Deutschland im Rahmen des so genannten Kindertransports zu verlassen. Inge Engelhard und ihre beiden Geschwister wurden nach England gebracht, während ihre Eltern den Krieg im Versteck in Europa überlebten und es schließlich schafften, nach Großbritannien zu ihren Kindern auszureisen.

Der letzte Kindertransport verließ Deutschland am selben Tag, an dem der Zweite Weltkrieg begann, am 1. September 1939. Im Allgemeinen wurden die Flüchtlingskinder während ihrer Reise und bei ihrer Ankunft gut behandelt. Diejenigen, die unter 14 Jahre alt waren, wurden in Pflegefamilien, Wohnheimen und Wohngruppen untergebracht. Jugendliche, die älter als 14 Jahre waren, wurden nach ihrer Eingewöhnung häufig in das Arbeitsleben integriert. Die 1989 gegründete gemeinnützige Nachkriegsorganisation Kindertransport Association schätzt, dass 10.000 unbegleitete jüdische Kinder mit diesen Transporten der Verfolgung durch die Nationalsozialisten entkamen. Die große Mehrheit sah ihre Eltern nie wieder.

Kindertransport-Ausweis (Mai 1939)

Quelle

Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Inge Engelhard Sadan.

Kindertransport-Ausweis (Mai 1939), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/deutschland-nationalsozialismus-1933-1945/ghdi:image-5209> [05.11.2024].