Kurzbeschreibung

Dieser Clip stammt aus der deutschsprachigen Wochenschau Welt im Film, die von der amerikanischen und britischen Militärregierung produziert wurde. Er zeigt einen Bericht über die Nürnberger Prozesse, das Internationale Militärtribunal, das 24 Vertreter des nationalsozialistischen Deutschlands anklagte. In diesem Ausschnitt vom März 1946 erklärt der amerikanische Chefankläger Robert Jackson, dass die Verurteilung der Haupttäter nur der Anfang des komplexen Prozesses zur juristischen Verfolgung des Nazi-Regimes und seiner zahlreichen Unterstützer sein könne.

Bericht über den Nürnberger Prozess (15. März 1946)

Quelle

 /In Nürnberg forderte der amerikanische Hauptankläger Jackson in einer großen Rede die Schuldigsprechung der angeklagten Organisationen. Das Nazi Regime, sagte Jackson, bestand keineswegs nur in der Gewaltherrschaft der hier anwesenden Hauptangeklagten. 1000 kleine Führer regierten. 1000 Imitatoren von Göring spielten sich auf, 1000 Schirachs verhetzten die Jugend, 1000 Sauckels versklavten Arbeiter, 1000 Streichers und Rosenbergs schürten Hass. 1000 Kaltenbrunners und Franks folterten und mordeten, 1000 Schachts, Speers und Funks verwalteten, finanzierten und stützten die Bewegung.
/Jackson: 1000 Schachts, Speers, and Funks administered and supported and financed this movement.

/Hauptankläger Jackson schildert dann, wie weit diese Organisationen es verstanden, die dunklen Instinkte des Volkes zu wecken. Bezeichnend für dieses System ist SS-General Ohlendorf.  Er erklärte vor diesem Gericht ohne eine Spur von Reue und Mitleid, dass er selbst den Tod von 90.000 Männern, Frauen und Kindern angeordnet habe. Vor keinem Gerichtshof der Welt wurde jemals eine derartige Zeugenaussage gemacht.
/Jackson: …to a recital of such wholesale murder as this tribunal heard from him and from Wisliceny, a fellow officer of the SS.

/Abschließend erklärte Hauptankläger Jackson, die hier anwesenden Angeklagten haben ihre schädliche Macht verloren, sie sind erledigte Leute. Jetzt gilt es, die Organisationen zu treffen.

Quelle: Welt im Film 43/1946. Bundesarchiv Filmarchiv