Quelle
Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und
Wogenprall:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein,
Wer
will des Stromes Hüter sein?
Lieb’ Vaterland, magst ruhig
sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!
Durch hunderttausend zuckt es schnell,
Und aller Augen
blitzen hell;
Der deutsche Jüngling, fromm und
stark,
Beschirmt die heil’ge Landesmark.
Lieb’ Vaterland,
magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!
Er blickt hinauf in Himmels Au’n,
Wo Heldengeister
niederschau’n,
Und schwört mit stolzer Kampfeslust:
Du
Rhein bleibst deutsch, wie meine Brust!
Lieb’ Vaterland, magst
ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!
So lang ein Tropfen Blut noch glüht,
Noch eine Faust den
Degen zieht,
Und noch ein Arm die Büchse spannt,
Betritt
kein Feind hier deinen Strand!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig
sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!
Und ob mein Herz im Tode bricht,
Wirst du doch drum ein
Welscher nicht,
Reich, wie an Wasser deine Flut,
Ist
Deutschland ja an Heldenblut!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig
sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!
Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,
Die Fahnen flattern
hoch im Wind:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen
Rhein,
Wir alle wollen Hüter sein!
Lieb’ Vaterland, magst
ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!
So führe uns, du bist bewährt;
In Gottvertrau’n greif zu dem
Schwert,
Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!
Und tilg’ die
Schmach mit Feindesblut!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig
sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!
Quelle: Originaltext online verfügbar auf: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wacht_am_Rhein