Anton Kothgasser (1769–1851) war Porzellan- und Glasmaler in Wien und einer der begabtesten Künstler der neuen Kunst der Emailmalerei auf farblosem Glas. Seine Malereien reichten von floralen Kompositionen über Stadtansichten bis hin zu Putten sowie mythologischen oder allegorischen Figuren. Gerade in der letzten Phase der Napoleonischen Kriege und des darauffolgenden Wiener Kongresses ehrten Kothgasser und weitere Glasmaler siegreiche Herrscher und Militärführer mit Gedenkporträts, die auch in Medaillen, Musik und anderen Formen verewigt wurden. Festdrucke, die in wesentlich größeren Stückzahlen und zu niedrigeren Preisen verkauft wurden, dienten hierbei oft als Vorlage für Glasmalereien. Auf diesem Exemplar hat Kothgasser den österreichischen Feldmarschall Karl Philipp Fürst Schwarzenberg (1771–1820) abgebildet, der während der Feldzüge von 1813–1815 Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte gegen die französischen Armeen war. Der Ranftbecher mit Goldrand zeigt ein Rautenporträt Schwarzenbergs in Uniform mit sämtlichen Medaillen und Orden. Er ist umgeben von Eichenblättern, dem Symbol militärischen Ruhms und mitunter auch des deutschen Patriotismus zur Zeit der Befreiung der deutschen Staaten von der französischen Vorherrschaft und Besatzung.