Quelle
Quelle: Hans Baldung Grien, Die Hl. Elisabeth spinnend, kolorierter Holzstich, 1510. Aus: Johann Geiler von Kaysersberg, Das Buch Granatapfel, Augsburg, 1510. http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/geiler1510/0168
Hans Baldung Griens Holzschnitt der Heiligen Elisabeth von Ungarn (oder von Thüringen) zeigt die Heilige beim Spinnen von Wolle für die Armen. Das Spinnen war sowohl ein wesentlicher Bestandteil der lokalen frühneuzeitlichen Wirtschaft als auch ein Symbol für Nächstenliebe und Bescheidenheit. Da das Spinnen einigen Frauen jedoch die Möglichkeit bot, unabhängig Geld zu verdienen, spiegelten Abbildungen von Frauen, die Wolle spinnen, manchmal auch die damaligen Ängste vor „alten Jungfern“ oder unverheirateten Frauen wider, die als Bedrohung für die Sexualmoral, die wirtschaftliche Dominanz der Männer durch die Zünfte, welche die Tuchherstellung beherrschten, und die soziale Ordnung betrachtet wurden. Diese Darstellung einer demütigen und heiligen Frau erschien ursprünglich in Johann Geiler von Kaysersbergs Abhandlung Das Buch Granatapfel, die erstmals 1510 gedruckt wurde. Es bildet einen hilfreichen Kontrast zu einem anderen berühmten Holzschnitt des Künstlers, Hexensabbat, ebenfalls aus dem Jahr 1510.
Quelle: Hans Baldung Grien, Die Hl. Elisabeth spinnend, kolorierter Holzstich, 1510. Aus: Johann Geiler von Kaysersberg, Das Buch Granatapfel, Augsburg, 1510. http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/geiler1510/0168
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