Quelle
Quelle: Der Heimat Schützengraben, Imperator Film, 1916. Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen. https://www.europeana.eu/en/item/08617/1037479000000255039
Kriegsanleihen bildeten für Deutschland während des Ersten Weltkriegs eine wichtige Grundlage für die Finanzierung des Krieges. Für jede neue Kriegsanleihe gab es nicht nur Zeichnungsaufrufe durch die Reichsbank, sondern auch verschiedene Formen der Propaganda, die an den Patriotismus der Bevölkerung an der Heimatfront appellierte. Dieser kurze Stummfilm aus dem Jahr 1916 mit dem Titel Der Heimat Schützengraben erzählt eine fiktive Geschichte, um die Menschen zum Kauf von Kriegsanleihen zur Unterstützung der deutschen Truppen an der Front zu bewegen. Der Bauer Janssen versucht, seinen Schwager Kramer zum Kauf von Kriegsanleihen zu überreden. Um seine Argumente zu untermauern, erzählt Janssen, der offenbar aus Ostpreußen stammt, von seinen Kriegserlebnissen: Er verlor bei einem russischen Überfall seinen Hof, seine Frau und sein Kind. Janssen mahnt die anderen Dorfbewohner, dass die Truppen an der Front ohne die Unterstützung aller Deutschen die Zivilbevölkerung nicht vor dem Feind schützen könnten. Am Ende bewegt seine Geschichte das ganze Dorf, sodass alle Kriegsanleihen kaufen. Sogar die Kinder kratzen ihr Kleingeld zusammen. Dieser Propagandafilm wurde von der Berliner Produktionsfirma Imperator-Film produziert und wahrscheinlich von der Regierung in Auftrag gegeben oder zumindest subventioniert. Er ist typisch für die patriotischen und propagandistischen Filme, die dem deutschen Publikum während des Ersten Weltkriegs in den Kinos gezeigt wurden. Mit Beginn des Krieges wurden Filme, die nach August 1914 in den Ländern der Entente gedreht wurden, verboten. (1914 wurden 90 Prozent aller international vertriebenen Filme in Frankreich produziert.) 1916 wurde ein generelles Verbot für fast alle ausländischen Filme verhängt. Mit fortschreitender Dauer des Krieges und zunehmender Kriegsmüdigkeit der deutschen Bevölkerung wandte sich die deutsche kommerzielle Filmproduktion jedoch zunehmend von Geschichten über Kriegsheldentum und patriotischen Botschaften ab und hin zu unterhaltsameren, vom Kriegsalltag ablenkenden Inhalten.
Quelle: Der Heimat Schützengraben, Imperator Film, 1916. Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen. https://www.europeana.eu/en/item/08617/1037479000000255039
Deutsche Kinemathek